Studie: Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
(BilMoG) in Unternehmen noch unklar
Aktuell sind sich viele Experten noch nicht
sicher, welche Konsequenzen das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
(BilMoG) haben wird. Doch bezweifeln besonders mittelständische
Unternehmen die angekündigten positiven Auswirkungen.
Dies sind Ergebnisse der Studie Workplace Survey 2010, für die der
spezialisierte Personaldienstleister Robert Half über 350 Personalund
Finanzmanager in Deutschland befragt hat. Die Workplace Survey
wird drei Mal jährlich durchgeführt und informiert über Trends auf
dem Arbeitsmarkt für das Finanz- und Rechnungswesen.
Seit dem 1. Januar 2010 findet das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
(BilMoG) Anwendung, das zu Deregulierung und Kostensenkung beitragen
soll – besonders in kleinen und mittleren Unternehmen. Doch momentan
herrscht Skepsis in den Finanzabteilungen. So erwarten 41 Prozent der
Finanzmanager keine Entlastung für den Mittelstand und knapp die Hälfte
kann aktuell noch kein Urteil fällen. Besonders Experten aus Unternehmen
mit 51 bis 200 Mitarbeitern glauben nicht an eine Vereinfachung ihrer
Prozesse. Mehr als die Hälfte von ihnen zweifelt an dem Erfolg des
Gesetzes.
Unsicherheit besteht auch bei den generellen Erwartungen an eine
schlankere Bilanzierung durch das BilMoG. Ein knappes Viertel der
Finanzexperten befürchtet sogar eine Erhöhung des Arbeitspensums und
nur sechs Prozent rechnen mit einem geringeren Arbeitsaufkommen.
17 Prozent der Spezialisten erwarten jedoch eine bessere Vergleichbarkeit
mit internationalen Unternehmen.
Gut vorbereitet
Aller Unsicherheit zum Trotz fühlen sich die Unternehmen personell gut
gerüstet für die ersten Abschlüsse nach den neuen Regelungen. Knapp die
Hälfte der Firmen hat ihre Mitarbeiter bereits geschult und sieht keine
Probleme auf sich zu kommen. Lediglich jede fünfte Finanzabteilung hat
durch das BilMoG einen zusätzlichen Personalbedarf, der durch die
Rekrutierung neuer Mitarbeiter in Festanstellung oder in Zeitarbeit gelöst
werden soll.
„Momentan warten die Unternehmen noch gespannt ab, welche konkreten
Auswirkungen das BilMoG mit sich bringt“, kommentiert
Sven Hennige, Managing Director Central Europe bei Robert Half
International, die Ergebnisse der Studie. „Zwar besitzen die Mitarbeiter
mehrheitlich bereits das nötige Fachwissen, doch kann voraussichtlich erst
nach den ersten Quartalsabschlüssen wirklich beurteilt werden, ob das
BilMoG die Erwartungen erfüllen kann.“