Wunschzettel an den Chef

05.01.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: DAK.

DAK-Umfrage: Gesundheitsförderung und Stressabbau bei Mitarbeitern hoch im Kurs

Rund drei Viertel aller Arbeitnehmer wünschen sich, dass ihre Vorgesetzten Gesundheit am Arbeitsplatz fördern. Kursangebote und eine gesunde Arbeitsplatzgestaltung stehen dabei ganz oben auf der Liste. Die Realität sieht jedoch anders aus: Derzeit profitiert nur rund ein Drittel der Befragten von solchen Angeboten. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen DAK-Umfrage (Befragung von 1020 Arbeitern und Angestellten zwischen dem 9. und 18. Oktober 2009 durch das Sozialforschungsinstitut Forsa). „Insbesondere sind Maßnahmen zum Abbau von Stress gefragt“, sagt Frank Meiners, Diplom-Psychologe bei der DAK.


Stress macht krank

Fast die Hälfte der Deutschen leidet unter hohen psychischen Belastungen im Beruf. Dauerstress durch den überbuchten Terminkalender, Konkurrenz- und Zeitdruck spielen dabei eine große Rolle. Das hat auch gesundheitliche Folgen: „Regelmäßiger Stress bei der Arbeit ist der häufigste Auslöser für Rückenschmerzen“, warnt Frank Meiners. Rückenschmerzen wiederum gehören zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen. Stressabbau sollte deshalb ein gemeinsames Thema von Arbeitgebern und Angestellten sein.


Was hilft gegen Stress?

Die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen auch: Je größer ein Betrieb ist, desto häufiger investieren die Verantwortlichen in Angebote zur Gesundheitsförderung. Doch auch kleinere Unternehmen können den Wünschen nach einem gesunden Arbeitsplatz nachkommen, wenn sie zum Beispiel für eine gute Arbeitsatmosphäre sorgen: „Ein ausgewogener Führungsstil, gut organisierte Teamarbeit und flexible Arbeitszeiten helfen, Stress abzubauen“, so DAK-Experte Meiners. Zudem haben Mitarbeiter in jedem Unternehmen die Möglichkeit, Kurse zur Gesundheitsförderung auch extern zu besuchen. Seit 2009 fördert dies sogar der Gesetzgeber – pro Mitarbeiter und Jahr können Unternehmer hier 500 Euro steuerlich geltend machen.


Was jeder selbst tun kann

Ob in einem großen Unternehmen oder im kleinen Betrieb: Die Verantwortung für die eigene Gesundheit liegt zunächst bei jedem Einzelnen selbst. Wer Stress abbauen will, muss beim eigenen Verhalten ansetzen. Frank Meiners, DAK-Experte, nennt dafür drei wichtige Strategien: den eigenen Stress genauer analysieren, als Ausgleich viel bewegen und ein Entspannungstraining wie Yoga oder Autogenes Training erlernen und regelmäßig praktizieren. Aber auch, wenn es um Verbesserungen im Unternehmen geht, sollten Mitarbeiter aktiv werden. „Von einem gesunden Unternehmen profitieren alle. Angestellte sollten ihre Wünsche in Sachen gesunder Arbeitsplatz mit ihrem Chef besprechen – nicht nur zur Weihnachtszeit“, sagt Frank Meiners.
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