18.12.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Drei Sterndeuter sind tagelang einem Stern durch die Wüste gefolgt. Nun sind ihre Reittiere müde und sie selbst sehr hungrig. Sie wissen, dass ganz in der Nähe ein kleiner Ort sein muss, an dem sie einen Schlafplatz, ein Abendessen und Wasser für sich und die Tiere finden werden.
Erschöpft gelangen sie an eine Weggabelung, an der der Weg sich in zwei entgegengesetzte Richtungen teilt und an der zwei alte Männer sitzen. Vor sich haben Sie eine beschriftete Tafel liegen, auf der steht: "Wir sind zwei Brüder, die allen, die da kommen, den Weg weisen, aber seid euch bewusst: Nur einer von uns spricht stets die Wahrheit, der andere lügt stets und ihr wisst nicht, was für wen von uns gilt. Auch darf nur eine Frage an einen von uns gestellt werden."
Die drei Reisenden überlegen eine Weile, dann stellen sie eine Frage, erhalten eine Antwort und erreichen schließlich das angestrebte Dorf. Doch welche Frage hatten sie gestellt?
Die drei Reisenden fragen einen der beiden Brüder, was sein Bruder ihnen antworten würde, in welche Richtung das Dorf liege – dann nehmen sie den der Antwort entgegengesetzten Weg.
Fragen sie den, der immer die Wahrheit spricht, so wird er ihnen wahrheitsgemäß sagen, was sein Bruder antworten würde. Da dieser Bruder immer lügt, ist der entgegengesetzte Weg der richtige. Geht die Frage an den Mann, der stets lügt, so würde er ihnen das Gegenteil dessen antworten, was sein Bruder antworten würde und, da dieser stets die Wahrheit sagt, also auch das Gegenteil des richtigen Weges. Demnach müssten die Sterndeuter auch in diesem Fall die entgegengesetzte Richtung einschlagen. In beiden Fällen erreichen sie bei dieser Frage das Dorf, wenn sie den der Antwort entgegengesetzten Weg nehmen.