21.04.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hans Böckler Stiftung.
Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von April bis Ende Juni 2015 weist das IMK-Frühwarninstrument eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von lediglich 1,2 Prozent aus. Im März waren es 0,8 Prozent. Der minimale Anstieg ist nach Analyse der Forscher zu vernachlässigen. Nach dem Ampelsystem des Indikators liegt die Rezessionswahrscheinlichkeit „nach wie vor fest verankert am unteren Rand des grünen Bereichs, der von null bis 30 Prozent reicht“, erklärt Konjunkturexperte Peter Hohlfeld.
In die Gleichungen des Indikators fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt bei seinem Indikator die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion über fünf Monate um mindestens ein Prozent schrumpft.
Dass das Rezessionsrisiko so gering ist, liegt laut IMK daran, dass sich wichtige Frühindikatoren aus der Real- wie aus der Finanzwirtschaft nachhaltig günstig darstellen. So legte zuletzt die Industrieproduktion zu und die Aufhellung der Stimmungsfaktoren setzte sich fort. Die Auftragseingänge aus dem Ausland, sind zwar zurückgegangen. Beim insgesamt hohen Niveau des Index´ und dem längerfristigen Aufwärtstrend der Auftragsentwicklung falle das aber bislang nicht weiter in Gewicht, analysieren die Wirtschaftsforscher. Auch das finanzwirtschaftliche Umfeld sei für die deutsche Wirtschaft unverändert günstig: Die Kreditzinsen sind niedrig und der niedrige Euro-Kurs unterstützt die Exporte.
Die neuen Indikatorwerte unterstreichen die konjunkturellen Erwartungen des IMK. Das Düsseldorfer Institut hat kürzlich seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 1,6 Prozent auf 2,2 Prozent angehoben. Auch für 2016 rechnet das IMK mit 2,2 Prozent BIP-Wachstum.