Die Ballade von der Einfuhrumsatzsteuer

26.03.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Wer im Unternehmen die Vertriebsbereiche umfassend in Sachen „Umsatzsteuer International“ schulen soll, sieht sich angesichts der doch recht spröden Materie rund um Reihengeschäfte oder verlagerte Steuerschuldnerschaften für gewöhnlich einer eher eingeschränkten Begeisterung der Betroffenen gegenüber. Viel mitreißender wird das Thema, sobald man es als Musical aufmacht. Hier ein Auszug.

Unser Leser Stefan Beckhaus schreibt uns: Als Buchhalter habe ich regelmäßig das Problem, daß ich den Leuten was erzähle, und keiner glaubt's. Wie ich immer zu sagen pflege: je abgedrehter die Story, desto größer ist ihr Wahrheitsgehalt. Lüge ich hingegen wie gedruckt, mache ich das dermaßen überzeugend, daß niemand auch nur einen Hauch von Zweifel äußert. Das Intro ist übrigens ein Wiener Walzer, der Zöllnerchor eine Polka.


Bin kein Unternehmer. Bin einfach privat.
Ich kaufe mir weltweit was Deutschland nicht hat.
Doch krieg` ich kein Päckchen, es liegt noch beim Zoll:
denn EUSt muß ich zahlen – weiß nicht, was das soll.
(schluchzt leise in ihr Taschentuch)
Solistin (mutterseelenallein verloren mitten auf der dunklen Bühne in einem von oben auf sie herabgerichteten Scheinwerferstrahl)

 


Was Dich so stört, mein liebes Kind, heißt Einfuhrumsatzsteuer!
Sie dient nur der Gerechtigkeit, sie ist kein Ungeheuer.
Denn kaufst Du Dir im Binnenland ein Smartphone oder Schuhe
entrichtest Du sie ebenfalls. Drum zahl sie und gib Ruhe.
Gäb es niemals Steuer auf die importierten Waren
dann würd ja auch der Endverbraucher manchen Euro sparen.
Die USt ist nämlich indirekt, der Kunde zahlt zum Schluß,
der Unternehmer ist fein raus, der sie doch schulden muß.
Dafür zieht er die USt als VoSt, egal sind ihm die Kosten,
bei ihm gilt ‚rein und wieder raus‘, sprich durchlaufender Posten.
Darum fänd er es gar nicht schick fällt weg bei den Importen
die Neunzehn bei Computern oder Sieben bei den Torten!
Denn keine Sau kauft dann daheim, man holt sich`s aus der Ferne,
auch Vater Staat wär arg verschnupft, denn USt erhebt er gerne.
Chor der Zöllner (Auftritt von rechts, untergehakt)

 

 

Mit freundlicher Genehmigung von Stefan Beckhaus, Iserlohn

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