08.04.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Robert Half Deutschland GmbH & Co. KG.
Die deutsche Wirtschaft ist derzeit solide aufgestellt und wächst. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im Jahr 2015 um durchschnittlich 1,7 %. Die weiterhin positiven Prognosen für 2016 beflügeln die Lohnerwartungen der Arbeitnehmer, wie die aktuelle Jobstudie des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half zeigt. Mehr als drei Viertel (78 %) der befragten Büroangestellten wollen 2016 nach einer Gehaltserhöhung fragen.
Für 67 % der Befragten ist der Grund für die Frage nach einem Gehaltsplus die Übernahme zusätzlicher Aufgaben und damit einer höheren Verantwortung, für die sie bisher noch nicht entlohnt wurden. Mit deutlichem Abstand werden auch die gestiegenen Kosten für den individuellen Lebensstil (18 %) und die allgemeinen Lebenshaltungskosten (10 %) als Motive für einen höheren Gehaltswunsch angeführt. 5 % der Befragten glauben, dass ihr Gehalt nicht dem marktüblichen Niveau entspricht.
Die Gründe für eine Gehaltsverhandlung können vielfältig sein, doch sollten Mitarbeiter den richtigen Zeitpunkt dafür wählen. Laut einer von Robert Half in Auftrag gegebenen Arbeitsmarktstudie, für die 200 CFOs in Deutschland befragt wurden, sind der Beginn eines neuen Projekts oder die Übernahme eins neuen Verantwortungsbereichs (26 %) besonders geeignet. Für fast ein Viertel der Finanzchefs (24 %) stellt das Mitarbeitergespräch den passenden Rahmen dar.
Robert Half hat 200 CFOs gefragt: Wann wäre der beste Zeitpunkt für Mitarbeiter, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen?
Jederzeit | 17 % |
Während des Mitarbeitergesprächs | 24 % |
Zu Beginn eines größeren Projektes oder bei Übernahme einer neuen Verantwortung | 26 % |
Am Ende eines größeren Projektes | 17 % |
6 Monate nach Übernahme von mehr Verantwortung | 14 % |
Zum Ende des Geschäftsjahres | 3 % |
Nie | 1 % |
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2016, Befragte: 200 CFOs in Deutschland
Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half, betont:
Gehaltsgespräche bedürfen für beide Seiten – Vorgesetzten und Mitarbeiter – einer guten Vorbereitung. Sie sollten daher nicht spontan vom Mitarbeiter eingefordert werden. Besser ist es, regelmäßige Gespräche zu nutzen oder einen guten Grund, wie ein herausforderndes neues Projekt, zum Anlass zu nehmen. Zudem empfehlen wir, einen festen Termin für das Gespräch zu vereinbaren. Schon bei der Terminvereinbarung sollte klar sein, dass das Gehalt thematisiert werden soll.
Doch nicht nur individuelle Argumente spielen bei der Entscheidung über eine Gehaltserhöhung eine Rolle. Für ein Unternehmen sind auch externe ökonomische Variablen wichtig. Für 58 % der befragten Finanzvorstände ist die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens der entscheidende Faktor dafür, ob zusätzliche Vergütungsbudgets zur Verfügung gestellt werden. Das wirtschaftliche Klima (43 %) spielt im Vergleich eine etwas geringere Rolle. Bemerkenswert ist, dass der Fachkräftemangel und die Mitarbeiterbindung nur für 19 % der Befragten Gründe sind, die Gehaltsbudgets zu erhöhen.
Robert Half hat 200 CFOs gefragt: Welche Faktoren würden zu einem höheren Vergütungsbudget in Ihrem Unternehmen führen?
Unternehmensleistung | 58 % |
Wirtschaftliches Klima | 43 % |
Politisches Klima | 33 % |
Unternehmensexpansion | 28 % |
Schwierigkeit, Fachkräfte zu finden und zu binden | 19 % |
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2016, Befragte: 200 CFOs in Deutschland; Mehrfachnennungen möglich
Sven Hennige kommentiert:
Bei Gehaltsverhandlungen achten Arbeitgeber neben externen und internen Faktoren besonders auf die Leistungen und persönliche Entwicklung des Mitarbeiters. Wichtig ist auch sein Beitrag zum Unternehmens- oder Teamerfolg. Dies sollte der Mitarbeiter für sich im Vorfeld analysieren und Rückschlüsse auf die Angemessenheit der eigenen Gehaltsforderungen ziehen. Wenn dem Gehaltswunsch aus unternehmerischen Gründen nicht entsprochen werden kann, können andere Benefits, wie Home-Office, berücksichtigt werden.