Geschäftsentwicklung 2021/22: Deloitte mit starkem Ergebnis – Rekordumsatz und mehr als 10.000 Beschäftigte

01.11.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Umsatz nähert sich der 2-Mrd.-Marke. Im Consultingbereich hat das Wchstum überdurchschnittlich zugelegt. Es besteht eine hohe Nachfrage nach Leistungen aus der Digitalbranche. Allgemein ist von einem guten Start in das neue Geschäftsjahr zu sprechen.

Das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte hat das Geschäftsjahr 2021/22 (1. Juni 2021 bis 31. Mai 2022) in Deutschland mit einem hohen Wachstum abgeschlossen. Der Umsatz stieg um 23,6 Prozent auf eine neue Rekordhöhe von 1,921 Mrd. Euro, trotz der Herausforderungen durch die immer wieder aufflammende Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und den damit einhergehenden weltwirtschaftlichen Verwerfungen. Das zweistellige Wachstum setzte sich auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fort.

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Zum ersten Mal hat Deloitte im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 10.000 Menschen in Deutschland beschäftigt. Insgesamt waren es am Stichtag 31. Mai 2022 10.693 Mitarbeitende. Das sind knapp 1.400 oder 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Insgesamt bewarben sich mehr als 100.000 Talente bei Deloitte, rund 3.000 wurden fest eingestellt.

„Das vergangene Geschäftsjahr war für Deloitte herausragend“, unterstreicht Volker Krug, CEO von Deloitte Deutschland. „Wir haben wichtige Prüfungsaufträge gewonnen und prüfen zukünftig fünf DAX40-Mandanten. Darüber hinaus konnten wir zahlreiche große Transformations-beratungsprojekte gewinnen und uns damit am Markt als Experte für Transformation weiter positionieren. Führende Branchenuntersuchungen sehen uns weiterhin an der Spitze, wenn es um die digitale Transformation geht. Transformation und Trust sind für mich die beiden Grundpfeiler unseres Geschäfts, deren Bedeutung gerade in krisenhaften Zeiten nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.“

Im Geschäftsbereich Wirtschaftsprüfung stieg der Umsatz um 11,4 Prozent auf 510 Mio. Euro. Die Dynamik auf dem Markt für Abschlussprüfungsleistungen wurde getrieben von neuen regulatorischen Rahmenbedingungen wie dem Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG). Große kapitalmarktorientierte Unternehmen verstärkten dadurch ihre Ausschreibungstätigkeit, teilweise bereits vor Erreichen der vorgeschriebenen Ausschreibungstermine. Deloitte konnte sich bei verschiedenen Ausschreibungen durchsetzen und u.a. Abschlussprüfungsmandate bei der Deutschen Telekom AG, der Merck KGaA, der Hugo Boss AG und der Deka-Gruppe gewinnen.

Unsere Dienstleistungen im Bereich Cyber Services sowie beim Risikomanagement und internen Kontrollsystemen haben wesentlich zur erfolgreichen Geschäftsentwicklung beigetragen. Dabei führte die Nachfrage nach Integration und Prüfung der Umsetzung von regulatorischen Vorgaben in die Geschäftsprozesse zu einem sehr starken Wachstum in den Sektoren Automotive sowie Banken und Versicherungen. Darüber hinaus war die Nachfrage nach der Begleitung von Compliance-Programmen und -Strukturen weiterhin hoch. Auch die Nachfrage nach Prüfungs- und Beratungsleistungen zur nichtfinanziellen Berichterstattung wie ESG nimmt weiter zu.

Mit einer außergewöhnlichen Umsatzsteigerung von 46 Prozent auf nun 863 Mio. Euro schloss Consulting das Geschäftsjahr ab. Die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen haben den Druck auf die Unternehmen zur ganzheitlichen Transformation weiter verstärkt. Dadurch kam es über alle Branchen hinweg zu einem Nachfrageschub nach entsprechenden Beratungsleistungen. Hervorzuheben sind hier die Konsumgüterindustrie, der Maschinenbau sowie die Automobilbranche.

Die Digitalisierung der Geschäftsmodelle und -prozesse bleibt das beherrschende Thema. Damit rücken zukunftsweisende Technologien wie Cloud, Künstliche Intelligenz, Quantum Computing oder auch die Möglichkeiten des Metaverse in den Fokus vieler Unternehmen. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden die transformationsgetriebenen Servicebereiche weiter ausgebaut und mit neuen Spezialisten-Teams gestärkt.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Steuer- und Rechtsberatung stieg um 8,0 Prozent auf 300 Mio. Euro. Dabei standen die Anforderungen an Lieferketten, die Energieversorgung sowie die Umsetzung der Vorgaben aus den globalen Mindestbesteuerungsregeln (Pillar 2) im Fokus. Neben den unmittelbar betroffenen Bereichen hatte dies auch Einfluss auf die Services zu den Themen Verrechnungspreise, Business Tax sowie steuerliche Prozess- und Technologieberatung. Die geopolitischen Rahmenbedingungen führten darüber hinaus zu einer erhöhten Nachfrage nach Immigrationsberatung. Auch in der Steuerberatung gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Das zeigt sich nicht nur in der erhöhten Nachfrage nach der Auslagerung von steuerlichen und rechtlichen Tätigkeiten und Anforderungen, sondern z.B. auch in den Bereichen Rechtsberatung und Verrechnungspreise.

Der Geschäftsbereich Financial Advisory steigerte den Umsatz um 9,3 Prozent auf 248 Mio. Euro. Der M&A-Markt in Deutschland zeigte sich im vergangenen Geschäftsjahr trotz herausfordernder Rahmenbedingungen sehr robust. Daher konnte die Transaktionsberatung ein deutliches Wachstum verzeichnen. Die Actuarial & Insurance Services profitierten von umfangreichen Umsetzungs-projekten des Rechnungslegungsstandards IFRS 17, der zum 31. Dezember 2023 verpflichtend wird. Bei den Forensic Services konnte Deloitte seine führende Marktstellung ausbauen. Grund dafür waren vor allem Neu- und Weiterentwicklungen der digitalen Services in Kombination mit modernsten Analytik-Verfahren.

Über alle Geschäftsfelder hinweg gewinnt das Thema Nachhaltigkeit weiter stark an Bedeutung. Themen wie Dekarbonisierung, Menschenrechte, Ressourcenverbrauch und Gemeinwohl werden nicht nur für Unternehmen immer wichtiger, sondern auch für Investoren und die breite Öffentlichkeit, die kontinuierlich mehr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung einfordern. Entsprechende politischen Vorgaben auf EU-Ebene sowie in Deutschland haben diesem Thema zusätzlichen Schub verliehen und beschleunigen die Transformation der Unternehmen. Deloitte unterstützt seine Kunden über alle Geschäftsfelder hinweg, wie sie Nachhaltigkeit und ESG-Standards in ihrer Strategie, Organisation und Lieferkette verankern können.

CEO Volker Krug betont: „Nachhaltigkeit ist weiterhin ein zentrales Thema, auch wenn die Aktualität ein anderes Bild vermitteln mag. Die Diskussion um die Energiesicherheit und den Ausbau erneuerbarer Energien zeigt die Dringlichkeit der Transformation in diesem Bereich.“ Krug verweist auch auf die Verantwortung des eigenen Unternehmens. „Wer andere beim Thema Nachhaltigkeit beraten will, muss bei sich selbst anfangen. Bis zum Jahr 2030 wollen wir als globale Organisation das Netto-Null-Emissionen-Ziel erreichen. Unsere Emissionen aus dem Stromverbrauch konnten wir durch den Wechsel auf Grünstrom bereits im vergangenen Geschäftsjahr auf null senken.“

Ausblick

Angesichts der Risiken durch die COVID-Pandemie und der Konsequenzen des Ukraine-Krieges sind aktuelle Prognosen mit Unsicherheit verbunden. Deloitte erwartet dennoch im aktuellen Geschäftsjahr eine positive Entwicklung, aufbauend auf dem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2021/22 und dem vielversprechenden Start in das aktuelle Geschäftsjahr.

„Nie zuvor gab es so viel Bedarf an Transformationsberatung“, erklärt Deloitte-CEO Volker Krug. „Dies gilt sowohl für die Digitalisierung als auch für die Entwicklung eines nachhaltigen Geschäftsmodells und die entsprechenden umfangreichen Anpassungen der Prozesse und Strukturen.“ Dies zeige sich auch in dem konsequenten Ausbau unserer Serviceangebote zur Übernahme von Tätigkeiten von Kunden über alle Advisory-Geschäftsbereiche hinweg, die entsprechende Technologie- und Prozesskenntnisse erfordern.

Deloitte wird auch weiterhin stark in Technologie, digitale Anwendungen und seine Mitarbeiter:innen investieren, sowohl in der Beratung als auch in der Prüfung. Bis zum Jahr 2025 sind in Deutschland Investitionen in Höhe von 340 Mio. Euro geplant, vor allem für technologiebasierte Kundenlösungen und die Förderung von Talenten. Bei Investitionen in digitale Technologien stehen strategische Wachstumsthemen wie KI-Anwendungen oder Cloud-Computing im Mittelpunkt. Dabei kann Deloitte auch auf die Expertise und das Know-how von wichtigen Technologieanbietern wie u.a. AWS, Google, Salesforce, SAP, ServiceNow oder auch NVIDIA zurückgreifen, mit denen es strategische Partnerschaften gibt.

Der Markt für Prüfungsleistungen bleibt nach Einschätzung von Deloitte dynamisch. Hier nimmt das Unternehmen gezielt an relevanten Ausschreibungen teil und rechnet mit weiteren Mandantengewinnen. „Außerdem laufen einige Prüfungsmandate durch Gewinne aus dem vergangenen Jahr erst im laufenden und den folgenden Geschäftsjahren an und beeinflussen damit unsere Geschäftsentwicklung positiv“, betont Krug.

Mit Blick auf das Geschäftsmodell bekennt sich Krug deutlich zum bestehenden Ansatz: „Wir sind nach wie vor von der Stärke der strategischen Ausrichtung unseres multidisziplinären Geschäftsmodells und unserer partnerschaftlichen Struktur überzeugt. Das ist das Beste für unsere Kunden und für unsere Talente. Prüfung und Beratung ergänzen sich durch ihre jeweiligen Stärken.“

Volker Krug ergänzt: „Gerade in Krisenzeiten kommt es darauf an, die Dinge mit Zuversicht anzupacken und unseren Kunden die umfassende Unterstützung zu geben, die sie brauchen.“

Geschäftsbereich GJ 2021/2022 in Mio. € GJ 2020/2021 in Mio. € Veränderung in %
Wirtschaftsprüfung 510 457 +11,4
Consulting 863 592 +46,0
Steuer- & Rechtsberatung 300 278 +8,0
Financial Advisory 248 227 +9,3
Umsatz gesamt 1.921 1.554 +23,6

Bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können aufgrund kaufmännischer Rundung Differenzen auftreten.

Bild: nattanan23 (Pixabay, Pixabay License)

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