Führungsstile

Welche Führungsstile gibt es und welche Tools können Sie einsetzen?

Stand: 16.11.2018

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Zwei Frauen sitzen an einem Schreibtisch und unterhalten sich in gelöster Stimmung © nenetus/ Adobe Stock
Diplomatischer Gesprächsstil: Ein freundliches Auftreten ist wichtig!

Gesprächsführung zwischen Diplomatie und Konfrontation

Ein diplomatischer Gesprächsstil wird verbunden mit einem respektvollen und freundlichen Auftreten und ist für viele erstrebenswert. Diplomaten gelten als Meister des Zuhörens, können ohne viele Worte auszukommen und dabei doch alles aussprechen. Gleichzeitig besteht die Gefahr konturlos und positionslos wahrgenommen zu werden und in den Verdacht zu geraten es „jedem recht machen zu wollen“.

Authentisch und situationsgerecht: das ist das Ideal der „Stimmigkeit“. Wann ist deine Kommunikation gut? Wenn sie stimmig ist. Was ist Stimmigkeit? Eine zweifache Übereinstimmung, erstens mit Ihnen selbst, zweitens mit der „Wahrheit der Situation“. Das bedeutet einen Abschied von jeder einstudierbaren Verhaltensschablone.

Grafik zu Diplomatie und Authentizität © Verlag Dashöfer
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Die symbolischen Brücken zu Ihrem Gegenüber bauen Sie auf der einen Seite durch Interesse, Empathie und Fragen, anderseits durch Wertschätzung und Respekt auf. Das bedeutet Sie benötigen sowohl kommunikative- als auch emotional-soziale Kompetenzen. Die Fähigkeit, einen anderen Menschen in seiner Andersartigkeit zu akzeptieren und anzuerkennen, dass er völlig andere Interessen, Erfahrungen, Werte, Ideen etc. hat und haben darf, ist eine wichtige Voraussetzung auf der Persönlichkeitsebene, um diplomatisch zu agieren.

Hilfreiche Merksätze dabei sind:

Jeder Mensch handelt stets optimal, vor dem Hintergrund der ihm zur Verfügung stehen Möglichkeiten. (Hätte er andere Möglichkeiten, könnte er anders handeln.)

Ich kann Menschen nicht verändern. Ich kann Menschen motivierende Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die es für sie erstrebenswert macht, sich aus sich selbst heraus zu ändern.

Nicht harte Fakten, sondern Beziehungs- und Gefühlsaspekte sind ausschlaggebend dafür, ob ein Gespräch gelingt oder nicht. Diplomatie ist daher auch Gefühlssache.

Hart in der Sache weich zu den Menschen

Beim Überbringen einer schlechten Botschaft kommt es darauf an, wie Sie diese formulieren. Das unangenehme sollten Sie kurz, schnell und präzise übermitteln. Vermeiden Sie dabei Sätze wie: „Das wird schon wieder.“, „Machen Sie sich nichts draus.“. Erlauben Sie ihrem Gegenüber hingegen, dass negative Emotionen hochkommen: „Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie enttäuscht sind.“ Durch wohlwollende Deutlichkeit bleiben Sie auch im Konfliktfall bei einer wertschätzenden Haltung.

Diplomatisch verschlechtern

Aus schlechten Nachrichten können Sie jedoch keine guten machen. Wenn Ihnen von Ihrem Vorgesetzten mitgeteilt wird, dass Sie vor der Entlassung stehen, dann mag die Art und Weise, wie Sie das erfahren einen Unterschied machen, die Nachricht bleibt jedoch dieselbe. Eine beschönigende Formulierung würden Sie vermutlich eher als Feigheit, denn als diplomatisches Geschick auslegen. Der Versuch positiven Seiten der Entlassung hervorzuheben mit beispielsweise dem Hinweis darauf, dass im Chinesischen "Krise" zugleich "Chance" bedeute, würde eher zynisch wirken.

Deshalb empfiehlt es sich nicht durch vermeintlich diplomatische Geschick aus einer schlechten Nachricht eine gute machen zu wollen.

Schonung aus Feigheit

Häufig wird versucht eine negative Botschaft abzuschwächen, um den Empfänger zu schonen. Dabei wird dieser möglicherweise doppelt verletzt, weil ihm unterschwellig vermitteln wird, dass er mit der Situation nicht umgehen könne. Der Grund der vermeidlichen Schonung besteht dabei nicht selten in einem Selbstschutz bzw. einer Feigheit. Das Vermeiden mit dem Thema offen umzugehen liegt in der Angst auf Kritik, Gegenwehr oder Emotionen des Gegenübers zu stoßen begründet.

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Ansprechen kritischer Themen ist Stress

Das Überbringen negativer Botschaften ist häufig mit Stress verbunden. Sich alleine in der Phantasie auszumalen wie das Gegenüber reagiert und in Wut ausbrechen, weinen oder zusammenbrechen könnte, kann mit einem Erregungszustand einhergehen. Dabei erzeugt nicht nur die unangenehme Vorstellung den Stress, sondern vor allem das Gefühl einer Situation machtlos ausgesetzt zu sein. Die unmittelbare Konsequenz daraus ist der Versuch solche Situationen bereits im Vorfeld kontrollieren und vermeiden zu wollen.

Schonungslose Härte – auch keine Lösung

Während mitunter versucht wird in einer pseudo-diplomatischen Art und Weise eine negative Botschaft zu „beschönigen“, gibt es auch die Variante mit einer „schonungslosen Härte“ zu agieren. Frei nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ wird hier ebenso selbstschützend versucht einer offenen Diskussion aus dem Weg zu gehen. Indem das Gegenüber überrumpelt wird, scheint die Methode zwar mitunter anfangs erfolgversprechend, in der Folge werden Konflikte dadurch jedoch häufig verschlimmert.

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