Social-Media-Aktivitäten von Finanzdienstleistern fallen Abschlussbereiten häufiger auf
Social Media ist Mainstream: Trotzdem bestehen
weiterhin Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Unternehmensaktivitäten in der
Social-Media-Welt, gerade bei Finanzdienstleistern. Ob entsprechende
Präsenzen in Netzwerken, Foren, Videoportalen oder auch Micro-Blogging-
Diensten überhaupt wahrgenommen werden, ergründet die aktuelle Marktstudie
„Mode oder Trend? Social Media im Finanzdienstleistungsmarkt“ des
Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG. Für die
internetrepräsentative Studie wurden 1.500 Bundesbürger ab 16 Jahren im
Oktober 2010 online befragt und zwei Online-Gruppendiskussionen
durchgeführt. Das Fazit der Studie: Mitmachen lohnt sich auch für
Finanzdienstleister.
“Die Studienergebnisse belegen, dass Abschlussbereite Social-Media-
Präsenzen überdurchschnittlich häufiger wahrnehmen”, erläutert Studienleiterin
Jutta Rothmund. “Unter denjenigen, die den Abschluss eines Bank- oder eines
Versicherungsproduktes in den kommenden zwölf Monaten planen
beziehungsweise in den vergangenen zwölf Monaten vollzogen haben, fällt die
Erinnerung an Beiträge von Finanzdienstleistern überdurchschnittlich hoch
aus.” Dabei würden Beiträge von Banken leicht stärker erinnert. Doch auch bei
abschlussbereiten Versicherungskunden falle die Wahrnehmung von Social
Media-Inhalten überdurchschnittlich aus. Ähnliches gelte für die Heavy User,
also diejenigen, die Social Media mehrmals wöchentlich oder sogar täglich
nutzen: “In allen vier abgefragten Sparten – Bankprodukte, Versicherungen,
Bausparverträge und Investmentfonds – stechen die Heavy User durch eine
überdurchschnittliche Abschlussbereitschaft hervor, etwas stärker noch im
Bereich Bankprodukte”, so Rothmund.
Heavy User urteilen positiver, aber auch etwas kritischer
Heavy User zeigen sich der Präsenz und Kommunikation von
Finanzdienstleistern im Social Media-Umfeld gegenüber offener und beurteilen
entsprechende Aktivitäten überdurchschnittlich positiv. Darüber hinaus zahlt
das Social-Media-Engagement von Anbietern bei ihnen besonders häufig
positiv auf die generelle Wahrnehmung des Anbieters ein. Zudem wird die
Bewertung der Nützlichkeit von Beiträgen in Foren und Bewertungsportalen von
den Heavy Usern überdurchschnittlich positiv bewertet. “Diese Gruppe ist
allerdings auch etwas kritischer, zum Beispiel hinsichtlich der Authentizität
manches Beitrages”, ergänzt Studienleiterin Rothmund.
Verbrauchermeinungsplattformen: Mehr Vertrauen als Bedenken
Die Allgemeinheit zeigt sich weniger skeptisch. Beispielsweise liegt die
Vertrauenswürdigkeit von Verbrauchermeinungsplattformen nur knapp hinter
der von Vergleichsseiten im Internet und Empfehlungen eines Bank- oder
Versicherungsberaters. “Verbrauchermeinungsplattformen wird aktuell häufiger
vertraut als misstraut”, so Rothmund. Und etwa jeder Zehnte nutzt diese bereits
als Informationsquelle in Sachen Bankprodukte, Geldanlage und
Versicherungen. Gezielt gesucht werden am häufigsten Beiträge zu
Versicherungsprodukten.
Auf die Frage, ob Finanzdienstleistungsunternehmen auf entsprechenden
Plattformen selbst aktiv werden und in den Dialog einsteigen sollten, gibt es den
Ergebnissen zufolge nur eine Antwort: Ja. Fast die Hälfte der Befragten hält es
für angebracht, dass Anbieter Kommentare und Anfragen direkt beantworten
und aktiv in den Dialog einsteigen. Lediglich 15 Prozent halten dies für verfehlt.
Ist man bezüglich eines Anbieters oder Produkts einmal überzeugt, spielt Social
Media ebenfalls eine Rolle. Bereits jeder Zehnte gibt an, Tipps auch über
Social-Media-Anwendungen wie Facebook oder Skype weiter zu geben.
Weitere Informationen zur Studie „Social Media im Finanzdienstleistungsmarkt“
finden Sie unter
www.psychonomics.de/filemanager/download/2427.
Quelle: YouGovPsychonomics AG