01.10.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Orizon GmbH.
Das Personalunternehmen Orizon hat in einer repräsentativen Studie gefragt, "Was glauben Sie, wie hoch ist der Anteil der berufstätigen Menschen in Deutschland, die in der Zeitarbeit beschäftigt sind?" Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrnehmung der Menschen nicht auf Tatsachen beruht:
Fragt man hingegen "Was glauben Sie, wie hoch ist der Anteil der berufstätigen Menschen in Deutschland, die selbständig sind?", haben 50,1 % der Arbeitnehmer sehr gute Kenntnisse: Die Selbständigkeit hierzulande liegt bei ca. 10 %.
In insgesamt elf Branchen gibt es einen tarifvertraglich fixierten Mindestlohn. Der niedrigste liegt bei 7,50 Euro/Stunde für Wach- und Sicherheitsdienste, der höchste wird mit 11,53 Euro/Stunde im Bergbau bezahlt. 22 % der Arbeitnehmer schätzen die Mindestlöhne deutlich niedriger ein, als sie sind, jedoch liegen auch 50 % quer durch die Branchen in etwa richtig. Bezogen auf die Zeitarbeit ist die Wahrnehmung wieder weit von der Realität entfernt: 39,7 % gehen von einem Mindestlohn von 5 Euro/Stunde aus. Real beträgt er 8,19 Euro/Stunde in West- und 7,50 in Ostdeutschland. Zum Januar 2014 steigt der Mindestlohn in der Zeitarbeit auf 8,50 Euro/Stunde und erfüllt damit exakt die politischen Forderungen.
Von den Branchenzuschlägen, die im November 2012 eingeführt wurden, um die Gehälter der Zeitarbeitnehmer an die der Stammbelegschaften anzugleichen, haben 80,5 % der Arbeitnehmer noch nichts gehört.
"Es kann nicht sein, dass Zeitarbeit die Feuerwehr für die Wirtschaft ist und dabei die Interessen der Mitarbeiter übersieht", sagt Dr. Dieter Traub, CEO von Orizon. "Es kann aber auch nicht sein, dass Zeitarbeit als Monster dargestellt wird." Es sei an den Personaldienstleistern, interessante Berufsperspektiven zu attraktiven Konditionen anzubieten. Gleichzeitig sei es aber an Politik, Gewerkschaften und Lobbyisten, fair und vor allem ehrlich zu kommunizieren.
Erhebungsmethode
Bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung mit 2.072 Arbeitnehmern sowie Arbeitsuchenden in Deutschland zwischen 18 und 65 Jahren. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus. Die Befragung wurde von dem unabhängigen Marktforschungs- und Analyseunternehmen Lünendonk GmbH durchgeführt.