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Arbeitgeber locken Fachkräfte mit wachsendem Homeoffice-Angebot

26.06.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bertelsmann Stiftung.

Der Anteil an Stellenanzeigen mit Homeoffice-Möglichkeit hat sich in den vergangenen fünf Jahren auf knapp 18 % verfünffacht. Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie steigt der Anteil von Jobs mit Homeoffice-Angebot deutlich an.

Es gibt aber große Unterschiede je nach Beruf: besonders oft kommen Spezialist:innen der IT-Branche zum Zuge. Die deutsche Homeoffice-Hauptstadt ist Düsseldorf. Das zeigt unsere Jobmonitor-Analyse von 55 Millionen Online-Stellenanzeigen seit 2019.

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Was müssen Sie als Arbeitgeber beachten?

  • Workation – Was gibt es zu beachten?
  • Arbeitsvertragliche und aufenthaltsrechtliche Besonderheiten beim Homeoffice im Ausland
  • Ab wann wird in welchem Land die Lohnsteuer abgeführt?
  • Wie und in welchem Land ist der Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig abgesichert?
  • Hört der Arbeitsschutz an der Grenze auf?

Vor Beginn der Corona-Pandemie spielte Homeoffice in Deutschland so gut wie keine Rolle. 2019 wurde nur in 3,7 % aller Online-Stellenangebote die Möglichkeit zum Homeoffice eröffnet. Bis 2022 stieg das Angebot kräftig auf 16,8 %. Doch auch nach dem Ende der Pandemie wächst das Angebot für das "Remote-Arbeiten" weiter. Inzwischen liegt es bei 17,6 % der untersuchten Online-Stellenanzeigen. "Wer geglaubt hat, dass nach Corona alle wieder ins Büro zurückkehren, muss erkennen: Homeoffice hat sich in vielen Branchen nicht nur etabliert. Es wird zum wichtigen Argument im Kampf um die Fachkräfte", sagt unser Arbeitsmarktexperte Gunvald Herdin.

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IT-Berufe und Fremdsprachen-Kurse liegen beim Homeoffice weit vorn

Fast schon Standard ist das Angebot in IT-Stellenangeboten. Unter den zehn Berufen mit der höchsten Homeoffice-Quote sind allein sieben Berufe aus dem Bereich Software und IT. Im Jahr 2023 wurden in 62,0 % aller Stellenangebote für Expert:innen in der IT-Anwendungsberatung, in 60,5 % der Stellen für Medieninformatik-Spezialist:innen und in 58,9 % der Expert:innen-Jobs im Bereich IT-Netzwerktechnik Remote-Optionen benannt. Noch davor liegen die Fremdsprachenlehrer:innen mit 72 %. Dies ist vermutlich in der Vielzahl von virtuellen Kursangeboten begründet. Am anderen Ende der Skala rangieren Handwerksberufe von der Fleischverarbeitung (0,2 %) über die Lebensmittelherstellung (0,3 %) bis zum Metallbau (0,4 %). Für sie gibt es ebenso wie für Berufe in der Altenpflege (0,5 %) nachvollziehbarerweise so gut wie keine Alternative zur Arbeit in Präsenz.

Je komplexer die Tätigkeit, desto eher wird Homeoffice angeboten

Für hoch komplexe Expert:innentätigkeiten (mit Diplom/Master) stieg das Angebot für Homeoffice von 2019 bis 2023 besonders stark von 6,6 auf 31,9 % aller Stellen. Ähnlich sieht es bei Spezialist:innentätigkeiten (mit Meister/Bachelor) aus (von 5,9 auf 28,0 %). Deutlich verhaltener fällt der Anstieg für Fachkräfte (mit Berufsausbildung) aus (von 1,7 auf 8,1 %) – aber auch in dieser Gruppe steigt das Angebot weiter kontinuierlich. Anders sieht es bei Helfer:innen- und Anlerntätigkeiten aus. Hier stieg das Homeoffice-Angebot zwischen 2019 und 2022 von 1,2 % auf noch immer sehr moderate 3,7 % – und in 2023 geht es sogar auf 3,1 % zurück.

Die Schere geht auseinander – je qualifizierter die Arbeitnehmer:innen, desto mehr Homeoffice-Angebot gibt es.
Gunvald Herdin, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung

Düsseldorf ist die Homeoffice-Hauptstadt 2023

Ein deutliches Gefälle gibt es auch zwischen Stadt und Land. Wenig überraschend haben sich in den Ballungsräumen mehr Unternehmen angesiedelt, die ihren Mitarbeitenden Beschäftigung im Homeoffice anbieten. In Großstädten liegt die Quote bei 26,1 %. Homeoffice-Hauptstadt ist die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf (34,1 % in 2023), kurz dahinter folgen Frankfurt a.M. (33,6 %) und Stuttgart (32,9 %). Extrem wenig Homeoffice bieten Firmen in dünn besiedelten Kreisen an (Quote: 9,0 %). "Immer weniger Menschen müssen für den Job in die Ballungsgebiete ziehen. Das ist eine Chance für ländliche Räume, Menschen in der Region zu binden oder zurückzugewinnen", sagt Herdin. "Allerdings muss dafür die digitale Infrastruktur passen."

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