10.08.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Willis Towers Watson.
Knapp ein Drittel (30 %) der Befragten sind aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber und 17 % sind offen für Angebote. Das zeigt die Studie „Global Benefits Attitudes Survey“ von Willis Towers Watson, für die rund 1.500 Arbeitnehmende in Deutschland befragt wurden. Die Unterschiede zwischen den Generationen sind sehr hoch: Während sich etwa die Hälfte (46 %) der Generation Z nach einem neuen Arbeitgeber umsehen, sind nur 26 % der Generation „Boomers“ auf der Suche nach einer neuen Stelle.
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Unter allen Befragten sind Gehalt und Arbeitsplatzsicherheit die wichtigsten Themen, um neue Talente zu gewinnen. Jedoch gibt es große Unterschiede zwischen den Generationen. Vor allem die Generation Z legt beim Eintritt in die Arbeitswelt weniger Wert auf Job-Sicherheit. Flexible Arbeit wird als selbstverständlich wahrgenommen. Zudem stehen der Erwerb von neuen Fähigkeiten und die Karriereentwicklung im Fokus.
„Um den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden, sollten Arbeitgeber eine Auswahl an verschiedenen Benefits anbieten“, sagt Frank. „Zudem ist es auch notwendig, das bestehende Angebot zielgerichtet zu kommunizieren und Mitarbeitende zu beraten. Benefits können nur dann zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung beitragen, wenn die Mitarbeitenden sie auch kennen. Dabei sollte auch der Kommunikationsweg auf die Wünsche der Mitarbeitenden abgestimmt werden.“ So sind beispielsweise 36 % der Befragten der Meinung, dass Apps ein wesentlicher Bestandteil bei der Kommunikation von Benefits sein sollten.
Laut der Studie möchten die Befragten, dass ihr Arbeitgeber auf die bAV den stärksten Fokus legt: 52 % wünschen sich in diesem Bereich die meiste Unterstützung. Denn die langfristige finanzielle Absicherung läuft oft über den Arbeitgeber. Knapp die Hälfte (47 %) gaben in der Studie an, dass sie hauptsächlich mithilfe der betrieblichen Altersvorsorge für den Ruhestand sparen. 57 % wären sogar bereit eine höhere Summe aus dem Monatsgehalt zu investieren, um eine großzügigere Auszahlung zu erhalten.
„Grundsätzlich sind Mitarbeitende bereit für die Altersvorsorge zu sparen, jedoch bleibt es oft nur beim guten Vorsatz. Wenn es aber ein Angebot seitens des Arbeitgebers gibt, wird die Sparbereitschaft besser umgesetzt“, sagt Dr. Johannes Heiniz, Senior Director Retirement. „Das liegt auch in der Tatsache begründet, dass Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber großes Vertrauen entgegenbringen, ihre Einlagen verantwortungsvoll zu verwalten.“
Neben der bAV wünschen sich Mitarbeitende auch, dass Arbeitgeber sie in den Bereichen emotionale (27 %) und körperliche (24 %) Gesundheit unterstützen. Für 60 % der Befragten sind Gesundheitsprogramme des Arbeitgebers ein wichtiger Grund im Unternehmen zu bleiben. Für 55 % war das betriebliche Gesundheitsprogramm ein Grund dafür, zu ihrem aktuellen Arbeitgeber zu wechseln. Im Zuge der Pandemie hat sich auch die Nutzung von virtuellen Pflege- und Beratungsprogrammen verändert: 2019 gaben nur 13 % an, dass sie solche Angebote seitens des Arbeitgebers nutzen. 2022 sind es ein Drittel (33 %).
„Vor der Pandemie war emotionales und körperliches Wellbeing eine Privatsache. Mittlerweile ist es auch ein Thema für Arbeitgeber geworden, weil sich das Verständnis durchgesetzt hat, dass Mitarbeitende ohne Gesundheitsprobleme stärker motiviert sind, weniger unter Stress leiden und weniger Fehlzeiten verursachen“, erklärt Heiniz. „Damit ist Wellbeing nicht nur ein weiteres Benefit, sondern essenziell für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Unternehmen.“
Die Studie „Global Benefits Attitudes“ von Willis Towers Watson skizziert die Einstellung der Arbeitnehmende in Bezug auf das Themen Wellbeing sowie auf die Altersvorsorge. Die Studie wurde in 23 Ländern durchgeführt – mit über 35.000 Befragten. In Deutschland haben 1.556 Arbeitnehmende an der Studie teilgenommen. Die Befragten repräsentieren hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen und Branchenzugehörigkeit ein breites Spektrum der deutschen Arbeitnehmerschaft. Um die Repräsentativität der Ergebnisse zu erhöhen, wurden diese durch Gewichtung der tatsächlichen statistischen Verteilung in Deutschland angeglichen.
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