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Mehr als die Hälfte der Haushalte hat regelmäßig Probleme mit ihrem Internetanbieter

16.12.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Ernst & Young GmbH.

Jede und jeder zweite Befragte (53 Prozent) hat regelmäßig Probleme mit dem Internetanschluss in den eigenen vier Wänden. Um das mobile Netz steht es laut den Nutzerinnen und Nutzern hierzulande nicht besser – im Gegenteil. 56 Prozent sagen, dass sie sich regelmäßig wegen Störungen der Verbindung an ihren Provider wenden müssen.

Im internationalen Vergleich sind die Menschen in Deutschland damit „Spitzenreiter“: nur in den USA ist der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer mit Verbindungsproblemen beim heimischen Internetanschluss genauso hoch wie hierzulande.

Die Folge der weit verbreiteten Unzufriedenheit mit dem Internetanbieter: 32 Prozent der Kundinnen und Kunden in Deutschland überlegen sich aktuell einen Vertrag bei einem neuen Internetprovider abzuschließen. 22 Prozent der Haushalte hierzulande sind schon einen Schritt weiter und haben in den vergangenen zwölf Monaten ihren Internetanbieter gewechselt – das ist im internationalen Vergleich ein hoher Wert. Beispielsweise entschieden sich in Großbritannien (19 Prozent), Schweden (18 Prozent), den USA (15 Prozent) oder Spanien (13 Prozent) weniger Haushalte zu diesem Schritt.

Das sind Ergebnisse der diesjährigen „Digital Household Study“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Für die Studie wurden 20.000 Menschen weltweit befragt, 1.000 davon in Deutschland.

Der eigene Internetanschluss soll aus Kundensicht günstig, schnell und stabil sein. Besonders die Stabilität bereitet der Mehrheit der Menschen in Deutschland offensichtlich Kopfzerbrechen. Doch obwohl relativ viele Kundinnen und Kunden angeben, dass sie ihren Anbieter wechseln wollen, gehen am Ende nur verhältnismäßig wenige diesen Schritt. Und dass, obwohl zahlreiche Provider den Glasfaserausbau vorantreiben und diese Technologie auch schnellere und stabilere Verbindungen verspricht. Allerdings scheinen diese Vorteile die Kundinnen und Kunden nicht zu beeindrucken.“ Dies habe laut Dickgreber zwei Gründe: „Zum einen ist die neue Technologie in der Wahrnehmung der Verbraucher deutlich teurer als die aktuelle Versorgung mit VDSL und Kabel. Hier wiederum ist die Ausbausituation – vor allem im Vergleich zu anderen Ländern – in Deutschland sehr gut. Dies reduziert das Wechselbedürfnis, da ein entsprechender Vertrag mit hoher Geschwindigkeit bei normalem Nutzungsverhalten für die meisten Haushalte derzeit noch ausreicht.
Florian Dickgreber, Partner bei EY und Leiter Consulting für den Sektor Technologie, Medien & Telekommunikation

Dies sollte die Anbieter aber keinesfalls beruhigen, sagt Jens Christian Wolter, Partner bei EY: „Die Datenmengen, die Haushalte aktuell verbrauchen, werden schon in naher Zukunft weiter steigen. Ob Home Office, Videostreaming, Gaming oder neue ,Smart Home‘-Geräte – es gibt viele Faktoren, die für diese Entwicklung sorgen werden. Damit liegt der Spielball bei den Internetanbietern: Sie können und müssen die Vorteile und Notwendigkeit eines Glasfaseranschlusses klar kommunizieren. Und die Wechselmöglichkeiten müssen so kundenfreundlich wie möglich gemacht werden.“ Zahlen belegen, dass das Interesse der Verbraucherinnen und Verbrauchern grundsätzlich vorhanden ist: Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) kann sich einen Wechsel des Internetanbieters vorstellen, wenn das neue Angebot Glasfaser-Technologie beinhaltet.

Kunden in Deutschland bezahlen im Durchschnitt 43 Euro im Monat für ihren Internetanschluss

Im internationalen Vergleich liegen die Gebühren, die in Deutschland pro Haushalt an die Anbieter überweisen werden, mit 43 Euro nur leicht unter dem internationalen Mittel von 50 Euro. Zum Vergleich: Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz zahlen mit 80 Euro fast doppelt so viel wie Kundinnen und Kunden in Deutschland. Menschen in Südkorea (26 Euro) und Italien (28 Euro) überweisen am wenigsten Geld an ihren Provider.

Wolter: „Vor allem das Beispiel Südkorea zeigt: eine gute Glasfaserabdeckung muss nicht zu höheren Preisen führen – im Gegenteil. Neun von zehn Haushalten sind dort an ein Netz mit der schnellsten Verbindungstechnologie angeschlossen, zahlen aber im internationalen Vergleich sehr wenig.“ Denn Fakt ist auch: Die Kundinnen und Kunden wollen ungern mehr für ihren Internetanschluss ausgeben als bisher. So sagen knapp sechs von zehn Usern in Deutschland (58 Prozent), dass sie so wenig wie möglich für Kommunikationsdienste zahlen wollen. Die Mehrheit geht von gleichbleibenden Kosten aus: 60 Prozent rechnen damit, dass der Preis für den eigenen Internetanschluss stabil bleibt. Demgegenüber gehen 28 Prozent von Preiserhöhungen aus, zwölf Prozent erwarten im Laufe des Jahres 2025 weniger zu zahlen. Auffällig ist aber auch, dass die Kunden, die auf die neue Technologie gewechselt sind, deutlich zufriedener sind als auf den herkömmlichen Technologien.

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