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Nur jedes fünfte Unternehmen achtet auf geschlechtsneutrale Formulierungen in Stellenanzeigen

24.11.2021  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Robert Half.

Arbeitgeber, die Diversität nicht nur kommunizieren, sondern auch leben, gewinnen am derzeitigen Bewerber*innenmarkt an Attraktivität. Hier gibt es aber noch Nachholbedarf. Wie können Stellenausschreibungen sorgsamer formuliert werden?

Laut der aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half hat bislang nur knapp ein Fünftel (21 %) der befragten Unternehmen seine Stellenanzeigen angepasst, um eine größere Vielfalt an Kandidat*innen anzusprechen.

Verbesserungsfähig: Genderneutrale Stellenausschreibungen

Jobbeschreibungen enthalten häufig noch Formulierungen, die unbewusst zum Beispiel eher Männer als Frauen adressieren. „Diese sogenannte Unconscious-Bias-Wirkung sollten Personaler kennen und berücksichtigen. Fühlt sich jemand durch einen falschen Begriff nicht angesprochen, sieht er oder sie im schlimmsten Fall von einer Bewerbung ab. Das ist nicht nur schlecht für die Bewerbungsquote, sondern kann sich auch negativ auf das Unternehmensimage auswirken“, sagt Emine Yilmaz, Vice Präsident bei Robert Half. „Die Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit beginnt bereits bei den Stellenausschreibungen, die alle Geschlechter ansprechen sollten.“

Ein großer Schritt in Richtung Diversität ist an anderer Stelle bereits getan: 60 % der von Robert Half befragten Unternehmen haben im Bewerbungsprozess auf die Nutzung von Lebensläufen mit anonymisierten Daten umgestellt. Das heißt, dass die Lebensläufe keinen Rückschluss auf Geschlecht, Alter oder Herkunft zulassen.

Vielfalt intern fördern durch Mentoring-Programme

Nicht nur im Recruiting-Prozess, sondern auch in der täglichen Zusammenarbeit bewegt sich viel in Richtung Diversität. Knapp die Hälfte aller Firmen (47 %) bieten Fortbildungs- oder Schulungsmaßnahmen an, die sich mit Vielfalt, Inklusion und Gerechtigkeit befassen. „Mentoring-Programme für Mitarbeitende oder Führungskräfte-Coachings zu speziellen kulturellen Themen können ebenfalls helfen, Vielfalt zu fördern und kulturelle Barrieren abzubauen“, sagt Emine Yilmaz.

Diversität darf kein Lippenbekenntnis sein

Spezifische unternehmensinterne Schulungsangebote zur gezielten Förderung unterrepräsentierter Personengruppen bieten bislang nur 18 % der von Robert Half befragten Unternehmen an. Dabei werden Vielfalt, Inklusion und Gerechtigkeit zu immer wichtigeren Faktoren im War for Talents. „Wer dafür sorgt, dass diese Worte nicht nur ein Lippenbekenntnis sind, erhöht langfristig die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Sie identifizieren sich dadurch stärker mit den Werten des Unternehmens, für das sie arbeiten. Dieses Engagement führt zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit und damit auch zu einer geringeren Fluktuation“, sagt Emine Yilmaz.

Positive Effekte auf Unternehmensimage und Arbeitskultur

Dass sich die stärkere interne Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit positiv auf Unternehmen auswirkt, zeigen auch die Ergebnisse der Arbeitsmarktstudie: 26 % der Befragten bestätigten, dass sich die Arbeitskultur verbessert hat – ebenso wie das Unternehmensimage (25 %). Die Firmen erkennen zudem mehr Potenzial für Ideen und Innovationen (24 %) sowie Chancen für effizienteres Networking (23 %). Ebenfalls scheint mehr Vielfalt im Unternehmen auch auf die Attraktivität für Investoren auszuwirken (26 %).

Bild: Jacob Lund (Adobe Stock, Adobe Stock Standardlizenz)

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