29.11.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hans Böckler Stiftung.
Dies gilt insbesondere für den Einzelhandel sowie den Groß- und Außenhandel, wo bereits seit mehr als sieben Monaten verhandelt wird. Seit Oktober 2023 finden außerdem Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst der Länder statt, die bislang ebenfalls kein Ergebnis hervorgebracht haben. Schließlich haben im November 2023 die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie begonnen, die sich angesichts der kontroversen Ausgangspositionen bis in das Jahr 2024 hinziehen könnten.
Zeitgleich werden bereits in vielen Branchen die Vorbereitungen für die Tarifrunde 2024 getroffen. Nach einer aktuellen Auswertung des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung laufen zwischen Dezember 2023 und Dezember 2024 für knapp 12 Millionen Beschäftigte von den DGB-Gewerkschaften vereinbarte Vergütungstarifverträge aus.
Dementsprechend zeichnet sich für die Tarifrunde 2024 folgender Verhandlungszyklus ab: Den Anfang machen Tarifbranchen wie das Bewachungsgewerbe oder die Druckindustrie, gefolgt im Frühjahr vom Bauhauptgewerbe und der Leiharbeitsbranche. Im Juni 2024 laufen die Tarifverträge der Chemischen Industrie und der Systemgastronomie aus. Schließlich starten ab September 2024 auch wieder die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie, der größten Tarifbranche in Deutschland. Erst Ende 2024 laufen die Tarifverträge für den Öffentlichen Dienst bei Bund und Gemeinden aus. Die dortigen Tarifverhandlungen werden dann den Auftakt der Tarifrunde 2025 bilden.
Wann in welchen Bereichen die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender des WSI-Tarifarchivs in der pdf-Version dieser PM. Einige ausgewählte Beispiele größerer Tarifbranchen (in Klammern: Beschäftigtenzahlen, gerundet auf volle Tausend):
Dezember 2023:
Januar 2024:
Februar 2024:
März 2024:
April 2024:
Mai 2024:
Juni 2024:
September 2024:
November 2024:
Dezember 2024:
„Angesichts der Reallohnverluste der letzten Jahre wird auch die Tarifrunde 2024 unter einem hohen Erwartungsdruck der Beschäftigten stehen“, sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten. „Hinzu kommen die eher schwachen Konjunkturaussichten für 2024. All dies deutet daraufhin, dass wir auch im nächsten Jahr eher schwierige Tarifverhandlungen erleben werden“, so der WSI-Experte.
Bild: Bru-nO (Pixabay, Pixabay License)
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