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5-Minuten-Yoga: Der Berg in der U-Bahn

04.10.2012  — Anja Giebelhausen.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Die Yoga-Expertin Anja Giebelhausen gibt Ihnen diesmal Tipps, wie Sie die Zeit im überfüllten Bus oder der Bahn nutzen können - wo Sie eh schonmal stehen.

Liebe Leserinnen und Leser,

kennen Sie dieses morgendliche Sandwich-Gefühl in der überfüllten U-Bahn oder im Bus? Regen Sie sich vielleicht auch manchmal über das Knäuel auf, das sich nahe der Tür gebildet hat und wo scheinbar kein Mensch mehr hinein- noch herauskommt, weil die, die drinnen sind, ihren Stehplatz nicht aufgeben wollen oder können und die, die reinwollen, die, die dann doch irgendwie rauswollen, scheinbar nicht rauslassen wollen oder können?
Und dann klingeln auch noch überall mobile Telefone und man bekommt ganz genau mit, wer sich mal wieder mit wem gestritten hat: „Stell Dir vor...!“ oder dass „Schatz“ doch bitte die Milch heute nicht vergessen solle oder jemand verschlafen hat und doch glatt behauptet, er stünde im Stau.

Ob Sie nun sitzen oder stehen, Sie können diese Zeit auch für Yoga nutzen - wenn Sie wollen. Diese Übung nennt sich der Berg und wird im Stehen durchgeführt, man kann die Techniken des Berges aber auch im Sitzen sehr gut umsetzen. Also für den Fall, dass Sie doch einen Sitzplatz ergattern konnten und nichts Interessantes zum Lesen mitgebracht haben. Die Übung ist schwieriger durchzuführen als gedacht, da Sie selbst zwar immer ruhiger werden, dies aber nicht unbedingt für Ihre Umgebung zutrifft.

  • Richten Sie bitte Ihren Blick nach unten und konzentrieren Sie sich in Gedanken auf Ihre Füße.
  • Lenken Sie imaginär Ihre Einatmung von den Füßen über die Beine und über den Rücken ganz nach oben bis zur Krone des Kopfes. Wenn Sie ausatmen, lenken Sie den Atem bitte von oben nach unten über Gesicht, vordere Körperseite und Beine zurück zu den Füßen.
  • Wenn Sie Ihren Atem-Rhythmus gefunden haben, richten Sie bitte Ihren gesamten Körper beim Einatmen bewusst auf. Bitte behalten Sie beim Ausatmen diese Streckung bei und stellen Sie sich vor, dass Sie sich bei jeder Einatmung immer noch ein wenig mehr aufrichten.

Bis hier eignet sich die Übung für kurze Fahrstrecken.
Wenn Sie etwas mehr Zeit haben (bitte vergessen Sie das Aussteigen nicht):

  • Prüfen Sie, wie Ihre Füße den Boden berühren. Vielleicht spüren Sie, dass Sie mehr Gewicht auf die Fußinnenseite/n oder Fußaußenseite/n legen. Wenn Sie dies bemerken, verlagern Sie bei der nächsten Einatmung mehr Gewicht auf die andere Seite.
  • Wie „steht“ Ihr Becken? Machen Sie eventuell ein Hohlkreuz? Bewegen Sie unmerklich Ihr Becken vor und zurück und auch mal seitlich und suchen Sie sich „Ihre“ Mitte.
  • Bei der nächsten Einatmung konzentrieren Sie sich bewusst auf das Heben des Brustbeines.
  • Wieder bei einer Einatmung: rollen Sie unmerklich die Schultern nach hinten auf und behalten Sie diese Offenheit, ohne in den Schultern zu verkrampfen.
  • Mit der nächsten Ausatmung bringen Sie Ihr Kinn näher zum Brustbein. Heben Sie dann beim Einatmen unmerklich Ihr Kinn, lassen Sie aber den Blick nach unten gerichtet.
  • Zum Schluss stellen Sie sich vor, dass die Krone Ihres Kopfes mit jeder Einatmung Richtung Decke oder darüber hinaus wächst.
  • Wenn Sie nun ganz fest wie ein Berg stehen (oder sitzen), richten Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder ganz bewusst auf tiefes Ein- und Ausatmen.

Vielleicht fragen Sie sich: Wozu dieser Aufwand? Hier ein paar Antworten:

  • Sie werden schnell ganz wach – durch die verbesserte Sauerstoffzufuhr durch verbesserte Atmung.
  • Sie nutzen Ihre Umgebung als Konzentrationsmotivator.
  • Sie lernen Ihren Körper noch genauer kennen.

Machen Sie diese Übung ruhig auch mal am Schreibtisch!

Gutes Gelingen und herzliche Grüße
Ihre

Anja Giebelhausen

 

Die Autorin:
Ausbildung zur Yogalehrerin in den USA. Zertifizierung/Registrierung als qualifizierte Yogalehrerin (Registered Yoga Teacher, RYT) und Ausbilderin (ERYT). Regelmäßige Weiterbildung bei international anerkannten Yogalehrern (Ashtanga, Vinyasa, Iyengar). Stilrichtungen: Dynamisch, kraftvoll, aber auch fokussiert und intensiv. Konzentration auf anatomische Yogaübungen; Atemtechniken, Meditationsanleitung. Ziel: Ausdauer, Kraft, Gelenkigkeit, Stress-abbau, Konzentration. Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch. Zur Zeit unterrichtet sie in Hamburg (Einzel-/Gruppen-/Firmenunterricht). Kontakt: yoga-with-anja@hotmail.com.

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