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Accenture-Studie: Nur eines von sechs der weltweit größten Unternehmen ist auf Kurs Richtung Netto-Null

10.12.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Accenture GmbH.

Nur 16 Prozent der weltweit größten Unternehmen sind derzeit auf Kurs, bis 2050 Netto-Null-Emissionen in ihrem Betrieb zu erreichen, während fast die Hälfte (45 Prozent) ihre Kohlenstoffemissionen sogar weiter steigert.

Zu diesem Ergebnis kommt die neue Accenture-Studie „Destination Net Zero“. Die Untersuchung zeigt außerdem, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Emissionsreduzierung dringend innerhalb und unternehmensübergreifend ausgeweitet werden muss, da bisher nur 14 Prozent der Firmen die fortschreitende Technologie nachweislich zur Senkung ihrer Emissionen nutzen.

Die Studie des Beratungsunternehmens Accenture erscheint bereits im vierten Jahr und analysiert die Netto-Null-Verpflichtungen, Maßnahmen zur Kohlenstoffreduktion sowie die Emissionsdaten der weltweit 2.000 größten Unternehmen. Der Bericht zeigt, dass 37 Prozent der Unternehmen ihre Netto-Null-Ziele verfehlen, jedoch mehr als die Hälfte (52 Prozent) seit dem Pariser Abkommen von 2016 insgesamt sowohl ihre Kohlenstoffemissionen als auch die Emissionsintensität gesenkt haben.

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© Accenture; für Großansicht bitte anklicken

„Die Mehrheit der größten Unternehmen weltweit reduziert ihre Emissionen und verzeichnet gleichzeitig wachsende Geschäftstätigkeit und steigende Umsätze. Das ist ein wichtiger Meilenstein, doch um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen wir alle gemeinsam noch schneller agieren. Nachhaltige Wertschöpfungsketten erfordern intensive Zusammenarbeit und transformative Technologien“, erklärt Alexander Holst, Leiter Sustainability Strategy & Consulting bei Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „KI kann dabei helfen. Allerdings ist die Wirkung begrenzt, wenn bisher nur 22 Prozent der Unternehmen, die KI nutzen, die Technologie zur Dekarbonisierung einsetzen. Das realistischste Szenario ist vermutlich eines, in dem KI zunächst mehr Emissionen verursacht als reduziert, bis ein kritischer Wendepunkt erreicht ist. Durch eine verantwortungsvolle und nachhaltige Skalierung der KI können und sollten wir diesen Wendepunkt so früh wie möglich erreichen.“

Accenture hat die zu erwartende Zunahme von KI-spezifischer Hardware, die in Rechenzentren weltweit zum Einsatz kommt, modelliert. Die entsprechenden Prognosen deuten darauf hin, dass die KI-bedingten Emissionen ohne bedeutende Innovationen bei Energiesystemen, Computertechnologien und Algorithmen bis 2030 um mehr als das Zehnfache ansteigen könnten. In Zahlen: von 68 auf 718 Millionen Tonnen CO2. Dennoch zeigen sich die meisten Führungskräfte optimistisch, was das Potenzial der Dekarbonisierung von KI betrifft. Auf die Frage, welche Auswirkungen KI weltweit auf die Emissionen haben wird, erwarten mehr Führungskräfte kurzfristig, sprich in den nächsten ein bis drei Jahren, eine Reduzierung der Emissionen (42 Prozent) als einen Anstieg (27 Prozent). Eine deutliche Mehrheit (65 Prozent) rechnet langfristig, über 10 Jahre, damit, dass KI zur Emissionsminderung beitragen wird.

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Viele der Hebel, die Unternehmen zur Dekarbonisierung ihrer Betriebsabläufe und Wertschöpfungsketten nutzen können, haben sich etabliert und sind mittlerweile Standard. Dazu gehören beispielsweise Energieeffizienz, Abfallreduzierung, Einsatz erneuerbarer Energien, Kreislaufwirtschaft und die Dekarbonisierung von Gebäuden. Diese fünf wichtigen Hebel werden jeweils von mindestens 80 Prozent der Unternehmen eingesetzt. 30 Prozent setzen 15 oder mehr solcher Hebel zur Dekarbonisierung ein.

Auf regionaler Ebene fällt dieser Anteil noch einmal deutlich höher aus: Fast die Hälfte (48 Prozent) der europäischen Unternehmen setzt 15 oder mehr solcher Hebel ein. Damit liegt ihr Anteil im Vergleich zu ihren Wettbewerbern aus dem asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika um mehr als 20 Prozentpunkte höher. Mit einem doppelt so hohen Anteil an Unternehmen mit Netto-Null-Zielen (64 Prozent) sind europäische Unternehmen ihren Wettbewerbern weit voraus. Sie sind auch führend bei der Implementierung von KI in diesem Bereich. Jedes fünfte europäische Unternehmen (20 Prozent) setzt KI zur Dekarbonisierung ein, verglichen mit 14 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum und zehn Prozent in Nordamerika.

„Der jüngste Draghi-Bericht unterstreicht nochmal, dass Europa die Dekarbonisierung mit Wettbewerbsfähigkeit verbinden muss“, sagt Mauro Macchi, CEO von Accenture EMEA. „Umso ermutigender ist es zu sehen, dass Unternehmen in der gesamten Region eine Vorreiterrolle einnehmen. Sie setzen sich ehrgeizige Netto-Null-Ziele und nutzen neue Technologien wie KI, um Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Das wird Wachstum und Widerstandsfähigkeit stärken, insbesondere angesichts neuer Vorschriften wie der CSRD.“

Accenture konzentriert sich verstärkt auf die finanzielle Wertschöpfung und die Auswirkungen von Nachhaltigkeit für seine Kunden. In diesem Zusammenhang erweitert Accenture kontinuierlich seine Kompetenzen und investiert in Know-how zu Nachhaltigkeitsstrategien, Umgestaltung der Lieferkette, Green IT und datengestütztes Management der Dekarbonisierung. Das Portfolio der Accenture Sustainability Services unterstützt Kunden dabei, ihr Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) sowie ihre Carbon Intelligence zu stärken. Ziel ist es, Unternehmen bei der Kontrolle, Verbesserung, Wertschöpfung und Reduzierung von Auswirkungen zu unterstützen, indem Daten und Informationen zu CO2-Emissionen und Nachhaltigkeit im weiteren Sinne für die Entscheidungsfindung im gesamten Kerngeschäft genutzt werden.

Accenture hat beispielsweise mithilfe von Meta Llama 3.1 ein maßgeschneidertes, umfassendes Sprachmodell für die ESG-Berichterstattung entwickelt. Es hilft Nachhaltigkeitsteams, ihre Datenerhebungs- und Berichterstattungsanforderungen in einer Zeit zunehmender Regulierung vorzubereiten. Mit mehr als 16.000 Stunden GPU-Training für über 15.000 ESG-Berichte kann das Tool die Produktivität um mehr als 70 Prozent steigern, indem es ESG-Daten strukturiert und bei der Erstellung von ESG-Berichten nach regulatorischen Standards unterstützt.

Die vollständige Studie können Sie unter diesem Link einsehen.

Bild: Mick Truyts (Unsplash, Unsplash Lizenz)

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