29.08.2019 — Jasmin Dahler. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Ob es der frisch gewischte Flur ist, der wenige Sekunden später von matschigen Stiefeln verunreinigt wird oder die Präsentation, die nicht mehr benötigt wird, weil das Meeting wegfällt: Unsere Arbeit war für die sprichwörtliche Katz. Und um die wortwörtliche Katze geht es in der Entstehungsgeschichte dieser Redewendung. Wir erzählen für Sie nach, was der Fabeldichter und Zinngießer Burkard Waldis im 16. Jahrhundert als Warnung an alle zu gutmütigen Menschen verfasste.
Da war ein gutherziger Schmied, der ließ sich von seiner Kundschaft für seine gute Arbeit immer das bezahlen, was ihr die Arbeit wert gewesen war. Die Kundschaft war natürlich begeistert und zahlte gar nichts. Lediglich zu einem "Danke!" rang man sich doch durch, denn das kostet ja bekanntlich nichts. Darüber wurde der Schmied immer zorniger. Schließlich nahm er eine dicke alte Katze und band sie vor seiner Werkstatt an. Speiste ihn nun jemand mit einem schlichten "Danke!" ab, sagte der Schmied zur Katze: "Katz, das gebe ich dir." Aber leere Worte machen bekanntlich nicht satt – und die Katze verhungerte leider.
Mit den Jahrhunderten hat sich diese Redewendung wie so viele etwas gewandelt. Heute ärgern wir uns damit nicht nur über unsere Arbeit, die statt mit Geld nur mit freundlichen Worten entlohnt wird, sondern auch über umsonst aufgeräumte Schreibtische, unnötig geputzte Flure und an unnötige Präsentationen verschwendete Zeit.
Bild: Ruca Souza (Pexels, Pexels Lizenz)
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