Anstatt / statt

Statt anstelle können Sie auch anstatt verwenden. Statt kann auch als Konjunktion im Sinne von und nicht stehen. Statt und anstatt sind beliebig austauschbar.

Auch wenn ich den Sachverhalt kompliziert verpackt habe, so wird doch im letzten Satz deutlich, dass die Schwierigkeit bei statt und anstelle nicht die Frage ist, wann man welches der beiden Wörter verwendet.

Die Schwierigkeit besteht darin, welchen grammatikalischen Fall man im Anschluss verwendet. Dies wiederum hängt davon ab, ob anstatt / statt als Präposition (im Sinne von anstelle) oder als Konjunktion (im Sinne von und nicht) gebraucht wird.

Anstatt / statt im Sinne von anstelle

In der Funktion als Präposition steht im Anschluss üblicherweise der Genitiv:

Statt eines Hundes schaffte sie sich ein Mini-Schwein an.

Ist der Genitiv allerdings formal nicht zu erkennen, weil er zum Beispiel mit dem Nominativ oder Akkustativ identisch ist, folgt auf das statt / anstatt der Dativ. Dies ist häufig bei Substantiven, die im Plural stehen, der Fall:

Statt Hunden schaffte sie sich Mini-Schweine an.

Der Genitiv Plural (Hunde) ist identisch mit Nominativ und Akkusativ Plural von Hund. Deshalb wird in diesem Fall der Dativ verwendet.

Und nicht …

Wird statt / anstatt allerdings in der Funktion einer Konjunktion im Sinne von und nicht verwendet, dann ist der anschließende grammatikalische Fall von dem Verb in dem Satz abhängig:

Heute esse ich nur einen Apfel statt einen Obstsalat zum Frühstück.

Das Verb essen steht in Verbindung mit dem Akkusativ, daher heißt es einen Obstsalat.

Zusätzliche Schwierigkeit: Bei einer Infinitiverweiterung muss zwingend ein Komma gesetzt werden – egal ob die Infinitivkonstruktion vorn, hinten oder als Einschub steht:

Sie träumte vor sich hin, anstatt zu arbeiten. / Anstatt zu arbeiten, träumte sie lieber vor sich hin. / Sie träumte, statt zu arbeiten, lieber vor sich hin.

Vorsicht: Das Komma steht ausschließlich im Falle einer Infinitivkonstruktion:

Sie verbringt ihre Zeit lieber in Tagträumen statt in der Arbeitswelt.