17.10.2011 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: IG Metall.
"Wir brauchen altersgerechte Arbeitsplätze und neue Möglichkeiten für einen fairen Altersausstieg. Nur so kann verhindert werden, dass der demografische Wandel zur unzumutbaren sozialen und gesundheitlichen Belastung für die Beschäftigten wird", sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Montag auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall in Karlsruhe.
Die Beschäftigten würden durch eine "doppelte Problemlage in die Zange genommen." Einerseits hätten sich die Arbeitsbedingungen durch die Ausweitung von Schichtarbeit, durch zunehmenden Stress und Arbeitshetze verschlechtert. "Gerade Ältere können dem wachsenden Druck in den Unternehmen oft nicht mehr Stand halten; zugleich sind die rentenrechtlichen Möglichkeiten für den Ausstieg aus dem Erwerbsleben durch die gegenwärtige aber auch durch Vorgängerregierungen zusammengestutzt worden", kritisierte Urban. Unter dem Motto "Gute Arbeit - Fair in Rente" werde die IG Metall für Konzepte eines flexiblen Altersübergangs werben, aber auch die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung entlassen: "Arbeitgeber werden nicht müde, die Verlängerung der Lebensarbeitszeit zu propagieren und leisten nichts, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern", sagte der Gewerkschafter.
Angesichts der Zunahme von arbeitsbedingtem Stress und Leistungsdruck in den Betrieben forderte Urban die Schutzlücke bei psychischen Gefährdungen zu schließen. "Eine Anti-Stress-Verordnung kann dazu beitragen." Gerade im Aufschwung müssten die Menschen den Preis für ausgelastete Kapazitäten und volle Auftragsbücher in Form von Leistungsverdichtung, psychischem Druck, mehr Stress und schließlich psychische Erkrankungen zahlen. "Wir brauchen eine höhere Verbindlichkeit der Arbeitgeber, um Prävention bei psychischen Gefährdungen zu stärken", forderte Urban.
Quelle: IG Metall
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