29.04.2020 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesarchitektenkammer.
Über 6.000 Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen haben sich Anfang April Zeit für drängende Fragen zu den Auswirkungen der Coronakrise genommen. Mehr als drei Viertel der Befragten spüren bereits konkret die Folgen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19, ein Drittel sogar deutlich negative. Die meistgenannten Probleme stellen abgesagte oder zurückgestellte Aufträge dar (52%), Verzögerungen im Genehmigungsprozess durch eine unterbesetzte öffentliche Verwaltung (41%) sowie Störungen auf der Baustelle (34%). Ab dem 2. Halbjahr 2020 rechnen Architekten und Ingenieure insgesamt mit einer deutlichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage und finanziellen Einbußen. Innenarchitekten sind jetzt schon am stärksten betroffen.
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„Die Baubranche ist ein wichtiger Motor für unsere Wirtschaft. Bauprojekte setzen große Investitionsvolumina um, sind von langen Laufzeiten geprägt und haben hohe regionale Wirksamkeit,“ sagt Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. „Auf vielen Baustellen kann, wenn auch eingeschränkt, weitergearbeitet werden. Architekten finden kreative Lösungen, um auch unter nicht idealen Bedingungen zu arbeiten und sind in ihrer planerischen Expertise nicht eingeschränkt. Umso wichtiger ist, dass die Planungen für bezahlbaren Wohnungsbau, energetische Sanierung und Schulbau weitergehen und die Programme zur Umsetzung des Europäischen Green Deals für mehr Klimaschutz in Stadt und Land nicht ins Stocken geraten. Diese Aufgaben müssen bei der Konzipierung zukünftiger Konjunktur- und Innovationspakete berücksichtigt werden.“
Die Wertschöpfungskette Bau ist mit 2,5 Mio. Erwerbstätigen ähnlich groß wie die Pflegebranche und größer als die Autoindustrie und die zentrale Branche, um Investitionsprojekte umzusetzen. Bundesarchitektenkammer und Bundesingenieurkammer unterstützen die Bundesregierung, sichere Strategien im Umgang mit der Coronakrise zu erarbeiten. Folgende Maßnahmen müssen für die planenden Berufe im Vordergrund stehen:
Die Befragung fand im Zeitraum vom 6. bis 14. April 2020 als Online-Befragung statt. Die Umfrage wurde gemeinsam von Bundesingenieurkammer und Bundesarchitektenkammer bei dem Marktforschungsunternehmen Reiß & Hommerich in Auftrag gegeben. Eingeladen waren Büroinhaberinnen und -inhaber als selbstständig tätige Mitglieder der Architekten- und Ingenieurkammern aller Bundesländer. In die Datenanalyse flossen insgesamt Angaben von 9.226 Befragten (6.013 Architekten und 3.213 Ingenieure) ein. Die Umfrage soll in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
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