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Besser arbeiten mit dem richtigen Licht

01.07.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.

Die Ausleuchtung von Arbeitsplätzen behandeln viele Unternehmen noch stiefmütterlich. Dabei zeigen die Ergebnisse der Studie »LightWork« des Fraunhofer IAO, dass eine individuelle und bedarfsgerechte Beleuchtung nicht nur positiv bewertet wird, sondern auch Effizienzgewinne bringt – sowohl technisch als auch hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Menschen.

Licht und Farbe wirken sich weitreichend auf das menschliche Befinden aus. Das »richtige Licht« steigert nicht nur die Konzentration, sondern erhöht auch das Wohlbefinden und ist noch dazu gesund. In der Medizin ist die Lichttherapie daher bereits ein geläufiger therapeutischer Ansatz. Die Effekte einer gezielten, intelligenten Beleuchtung am Arbeitsplatz sind aber noch weitestgehend unbekannt. Das Fraunhofer IAO hat diese im Rahmen der Studie »LightWork« untersucht und jetzt die Ergebnisse veröffentlicht. Im Mittelpunkt der Publikation stehen die Beleuchtung am Arbeitsplatz, das Benutzerverhalten sowie die Akzeptanz von LED-beleuchteten Arbeitsplätzen.

Zwei Jahre sammelten IAO-Experten relevante Licht­steuerungs­daten

Um das Benutzerverhalten und die Benutzerakzeptanz von LED-beleuch­teten Arbeitsplätzen zu untersuchen, wurden im Light Fusion Lab des Fraunhofer IAO insgesamt 16 Arbeitsplätze, ein Labor sowie die Flure mit verschiedenen LED-Beleuch­tungssystemen ausgerüstet. Das Besondere: Die Anwender konnten Beleuch­tungs­stärke und Farbtemperatur der eingesetzten Leuchten individuell einstellen, wobei kalt- und warm­weißes Licht als einzelne und gemischte Lichtfarben zur Auswahl standen. Neben dem Nutzer­verhalten zu den unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten haben die Lichtforscher auch untersucht, wie und ob die Anwender eine dynamische und individualisierbare Lichtumgebung selbstständig und ihren Bedürf­nissen entsprechend einstellen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben die Experten relevante Licht­steuerungs­daten gesammelt und ausgewertet.

Individualisierbare Lichtumgebung wird besonders in Einzelbüros genutzt

Um die ausgewerteten Ergebnisse zu verifizieren und mit dem subjektiv wahrgenommenen Verhalten der Nutzer zu vergleichen, wurde im Rahmen der Studie ein Fragebogen erstellt, der gezielt auf die verschiedenen Beleuchtungs­systeme eingeht. Zur Reproduzierbarkeit der einzelnen Lichtsituationen und um einen Nachweis über den Energie­verbrauch der verwendeten Beleuchtungssysteme zu erhalten, wurden die Leuchten einigen Messungen unter­zogen. Die Studienergebnisse machen deutlich, dass die von den Teilnehmern gewählte Farbtemperatur von unterschiedlichen Faktoren wie Tages- oder Jahreszeit abhängt. So wird beispielsweise im Frühling und Sommer in Summe ein kälteres Lichtspektrum bevorzugt. Im Herbst und Winter geht die Tendenz zu wärmeren Lichtfarben. Zu beobachten ist ebenfalls, dass Anwender eine individualisierbare Lichtumgebung besonders in Einzelbüros nutzen: In Büroräumen mit mehreren Arbeitsplätzen wird die Beleuchtung weniger individuell gesteuert. Die individuelle Lichtauswahl erfolgt dabei meist intuitiv.

Die Studie zeigt viele Aspekte der modernen Beleuchtung auf. Sei es die Energieeinsparung der Flur­beleuch­tung – hier kann allein durch präsenzbasiertes Lichtmanagement mehr als ein Viertel der Beleuchtungszeit eingespart werden – oder farbdynamische Arbeitsplatzbeleuchtungen, bei denen der Anwender je nach Jahres- und Tageszeit zwischen individuellen Farbtemperaturen wählen kann: Zukünftig werden Beleuch­tungs­systeme, wie sie im Projekt »LightWork« installiert wurden, zum Stand der Technik gehören.

Die Studie steht kostenlos zum Download bereit.

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