Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Das Metaverse und seine Rolle für Unternehmen

29.04.2022  — Malte Struckmann.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Facebook ist jetzt Meta, aber was soll das eigentlich? 2021 strukturierte Mark Zuckerberg sein Unternehmen um, um sich für das Metaverse vorzubereiten. Nicht nur soll das Metaverse einen Paradigmenwechsel einläuten, sondern es ist auch ein Zeitpunkt. Ein Zeitpunkt, den Unternehmen nicht versäumen sollten.

Was ist das Metaverse?

Ein Zeitpunkt? Ja, denn das Metaverse soll das gegenwärtige 2D-Internet, wie wir es kennen, in eine überwiegende 3D-Version überführen. Eine Version, die mit Technologien wie Augmented Reality, Virtual Reality und künstlicher Intelligenz dem User eine räumliche Umgebung bieten soll. Traditionelle Bildschirmmedien sollen an Bedeutung verlieren.

Das sind die Technologien des Metaverse

Augmented Reality: Hierbei handelt es sich um eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Die Technologie von AR befindet sich zwar schon in Geräten wie Smartphones und es gibt auch einige AR-Brillen-Modelle, jedoch ist sie noch nicht so ausgereift und findet hauptsächlich in der Industrie Anwendung.

Virtual Reality: Beim Tragen einer VR-Brille nimmt das Gehirn die Umgebung als räumlich wahr. Es wird eine immersive virtuelle Realität erschaffen. Diese ausgereiftere Technologie ist das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, in das Metaverse zu starten. Mit dieser Technologie können Menschen lernen, trainieren, spielen oder sich virtuell treffen.

Das sind die Trends, mit denen Unternehmen sich auseinandersetzen sollten

Die Unternehmensberatung Accenture hat einen prognostischen Bericht (Technology Vision 2022) zum Thema Metaverse veröffentlicht, in dem sich die folgenden vier Schlüsseltrends abzeichnen:

  1. Das virtuelle Ich: Metaverse und Web3 werden das Internet transformieren und zu einer dauerhaften 3D-Umgebung führen, in der es einfach ist, den Ort zu wechseln. Digitale Plattformen werden verschmelzen und den Usern einheitlichere Erlebnisse bieten als bisher, sodass Kundendaten auf verschiedenen Plattformen zugreifbar gemacht werden müssen.
  2. Die programmierbare Welt: Neue virtuelle Technologien wie NFTs, Blockchain, Ambient Computing oder intelligente Werkstoffe werden mehr in die physische Realität eingewoben. Dadurch wird sich die Art und Weise ändern, wie Unternehmen in der physischen Welt interagieren und dadurch ein neues, noch nie dagewesenes Maß an Kontrolle, Automatisierung und Personalisierung freisetzen.
  3. Die unwirkliche Welt: In erster Linie wird die neu erschlossene virtuelle Welt des Metaverse von Menschen bewohnt sein. Doch gleichzeitig werden Menschen zunehmend mit Softwaresystemen zu tun haben, die sich extrem menschlich verhalten – dies wird die Kerneigenschaft der künstlichen Intelligenz der Zukunft sein. Aber es wird auch Menschen geben, die mit dieser Technologie Missbrauch treiben. Die Aufgabe von Unternehmen wird es sein, Antworten auf die Frage zu geben, was echt ist und was nicht und ob diese Unterscheidung überhaupt noch notwendig ist.
  4. Die Berechnung des Undenkbaren: Die Grenzen des Berechenbaren werden in Zukunft neu gesetzt. Die Ursache dafür sind Technologien wie der Quantencomputer, die Unternehmen in die Lage versetzen, bislang unlösbare Fragen künftig zu beantworten. Unternehmen befinden sich an einem Scheideweg und müssen sich auf die künftigen virtuellen Welten vorbereiten. Die Technologie weist die richtige Richtung, doch der Erfolg liegt bei anderen Faktoren.

Was sind die Vorteile für Unternehmen?

Zukunftsorientierte Unternehmen müssen sich bereits jetzt mit dem Metaverse auseinandersetzen und entsprechend investieren. Als Einstiegstechnologie ist VR ein großer Schritt hinein in das Metaverse. Unternehmen, die sich gegenwärtig mit VR auseinandersetzen, sind bereits jetzt Metaverse-ready und haben einen großen Innovationsvorsprung vor der Konkurrenz.

VR ist ein Allzweckwerkzeug für Unternehmen. Es passt perfekt in das Remote-Zeitalter. Eingesetzt werden kann die Technologie z. B. bei Trainings und Onboardings. Angestellte können besser geschult werden und die Teilnahme an Meetings ist noch niedrigschwelliger als gegenwärtig online. Da bei der räumlichen Wahrnehmung keine Ablenkung stattfindet, kann sich das Gehirn Informationen besser einprägen als vor dem 2D-Monitor. Durch das Gefühl, sich in einem Raum zu bewegen, wird auch das motorische Gedächtnis stimuliert.

VR ist überall und zu jeder Zeit möglich. So lassen sich mit VR auch Routinen bei Arbeitsschritten aufbauen, die spezielle Fähigkeiten erfordern – z. B. in der Chirurgie – und die sonst nur für viel Geld oder in der Realität gar nicht trainiert werden könnten.

Wie können Unternehmen in das Metaverse einsteigen?

Der Zeitpunkt für einen Einstieg ist günstig, da VR-Technologie immer besser und kostengünstiger wird. Außerdem gibt es jetzt schon sehr ausgereifte Anwendungsszenarien, die einen nachweislichen Effekt auf Arbeits- und Produktionsprozesse haben. Gleichzeitig bietet die VR-Technologie aber noch genug Gestaltungsspielraum für weitere Entwicklungen, sodass Unternehmen noch Einfluss darauf nehmen können, wo es mit dem Metaverse hingehen soll. Wer mit geringem Aufwand und wenig Risiko ins Metaverse einsteigen will, der kann sich an verschiedene Dienstleister wenden. Diese stellen eine zentrale Plattform zur Verfügung, um eigene VR-Projekte zu entwickeln und bereitzustellen.

VRdirect etwa bietet diesen Leitfaden für den Einstieg ins Metaverse an:

  1. Identifizieren Sie die Anwendungsbereiche für VR im Unternehmen und starten Sie ein Pilotprojekt.
  2. Definieren Sie wie Sie den gewählten Anwendungsbereich verbessern wollen und wie diese Verbesserung messbar gemacht werden kann.
  3. Etablieren Sie den Metaverse-Gedanken als Unternehmensstrategie. Holen Sie Kollegen und Mitarbeitende durch Praxisbeispiele und Demonstrationen mit ins Boot.
  4. Suchen Sie Experten und Expertinnen, die Sie unterstützen.
  5. Erstellen Sie ein inhaltliches Konzept und legen Sie fest mit welchen Inhalten Sie die gesteckten Ziele erreichen wollen.
  6. Wählen Sie entlang des inhaltlichen Konzepts die richtige VR-Brille und das Content-Format aus. Wollen Sie interaktive Szenen mit Bildern, Videos oder Animationen?
  7. Werten Sie Daten, Erfahrungen und Feedback aus dem Pilotprojekt aus und planen und verbessern Sie entsprechend die nächsten VR-Projekte.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Metaverse in Zukunft eine große Rolle spielen wird. Unternehmen sollten den Absprung nicht verpassen und sich mit der neuen virtuellen Welt sowie ihren Schlüsseltechnologien, wie VR, auseinandersetzen.

nach oben