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Der Gedankenstrich – unnötiges Satzzeichen oder unterschätztes Stilmittel?

25.02.2016  — Annika Thies.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob man diesen langgezogenen Bindestrich – der im Übrigen auch als Streckenstrich oder Halbgeviertstrich bezeichnet wird – tatsächlich braucht?

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Einschübe kann man auch durch Kommata oder Klammersetzung kennzeichnen. Und würde es bei Aufzählungen oder Ankündigungen nicht auch ein Doppelpunkt tun?

In den meisten Fällen ist tatsächlich auch die Verwendung eines anderen Satzzeichens grammatikalisch korrekt; der Satz bekommt dadurch allerdings eine andere Bedeutung. Es ist zwar also nicht zwingend notwendig, einen Gedankenstrich zu verwenden – ein unnötiges Satzzeichen ist er aber trotzdem nicht.

Denn wie sein Name schon impliziert, macht er Gedankensprünge deutlich. Der Duden unterscheidet zwischen zwei Arten von Gedankenstrichen: dem einfachen und dem doppelten (paarigen) Gedankenstrich.

Der einfache Gedankenstrich kündigt etwas Unerwartetes an. In der gesprochenen Sprache würde man an dieser Stelle eine hörbare Pause einlegen. Wahrscheinlich kommt es nicht von ungefähr, dass das Zeichen für eine ganze Pause in der Musik große Ähnlichkeit mit dem Gedankenstrich hat.

Darüber hinaus kann ein Gedankenstrich auch verwendet werden, um einen Themen- oder Sprecherwechsel zu verdeutlichen:

„Pass auf, dass du nicht wieder den Bindestrich mit dem Gedankenstrich verwechselst“ – „Das passiert mir nicht mehr, ich habe die automatische Rechtschreibkorrektur aktiviert!“

Mit einem paarigen Gedankenstrich wird – wie sollte es bei dem Namen auch anders sein? – ein zusätzlicher Einschub, der vom übrigen Text abgegrenzt werden soll, ausgezeichnet. Dabei gilt: Ausrufezeichen oder Fragezeichen, die unmittelbar zu dem Einschub gehören, stehen vor dem abschließenden Gedankenstrich. Bei der Verwendung eines paarigen Gedankenstrichs geht es allerdings nicht – obwohl man dies vielleicht erwarten würde –, dass Satzzeichen wie Kommata, die zum umschließenden Text gehören, ausgelassen werden.

Sie sehen – ein Gedankenstrich kann vielseitig eingesetzt werden. Gezwungenermaßen enthält dieser Text verhältnismäßig viele Gedankenstriche. Werden diese jedoch gezielt und in Maßen eingesetzt, können sie das Lesen durchaus erleichtern – zusätzlich geben Sie Ihrem Text eine persönliche Note.



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