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Der kleine, aber feine Unterschied

01.12.2016  — Annika Thies.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Wann spricht man eigentlich von Isolierung und wann von Isolation?

Bei einigen Substantiven fragt man sich doch das ein oder andere Mal, wie sie sich eigentlich voneinander unterscheiden. Isolierung und Isolation zum Beispiel. Oder Ratifizierung und Ratifikation sowie Proklamierung und Proklamation. Fallen Ihnen noch weitere Beispiele ein?

Gemein haben diese Substantive, dass sie vom grammatikalischen Geschlecht weiblich sind; sie enden auf –ation oder –ierung. In vielen Fällen gibt es ein dazugehöriges Verb, welches auf –ieren endet: isolieren, ratifizieren, kanalisieren.

Einen kleinen Unterschied gibt es in der Bedeutung der beiden Substantive. Diejenigen, die auf –ierung enden, bezeichnen den Vorgang (z. B. den Vorgang des Ratifizierens), während Substantive, die auf –ation enden, das Ergebnis der jeweiligen Handlung bezeichnen. Sie können durch die Wahl eines dieser beiden Substantiven also differenzieren, ob sie den Prozess oder das Ergebnis der Handlung in den Vordergrund stellen möchten.

In vielen Kontexten lassen sich die beiden Substantive aber auch synonym verwenden, wenn nicht gerade der Vorgang oder das Ergebnis der Handlung betont werden soll.

Einen Bedeutungsunterschied zwischen „Wir sehen uns im Anschluss an die Ratifizierung des Vertrags“ und „Wir sehen uns im Anschluss an die Ratifikation des Vertrags“ ist kaum auszumachen.

Bei Isolierung und Isolation kommt jedoch hinzu, dass der Begriff Isolierung – im Unterschied zu Isolation – von der Bedeutung her eng mit dem Bereich der Elektrotechnik (z. B. Isolierung von Stromkabeln) und (Gebäude-)Dämmung in Verbindung gebracht wird. Daher würde wohl auch kaum jemand auf die Idee kommen, über einen zurückgezogen lebenden Menschen zu sagen:

„Er lebt in (der) Isolierung“, sondern „Er lebt in Isolation“.



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