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Deutsche Arbeitnehmer fordern Ende der verstaubten Chefkultur

12.01.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: XING AG.

Rund 85 % der Berufstätigen in Deutschland sehen großen Veränderungsbedarf der Führungskultur in Deutschland. Hierarchische Macht und personale Führung werden weniger wichtig.

Eine Organisation in Netzwerkstrukturen ist am besten geeignet, um komplexe Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu bewältigen. Das könne nur durch einen Paradigmenwechsel der Art und Weise erfolgen, in der wir Arbeit organisieren. Gut die Hälfte der Berufstätigen (rund 46 %) steht diesen Veränderungsnotwendigkeiten optimistisch gegenüber, die andere Hälfte (rund 54 %) ist pessimistisch.

Dies sind die Kernergebnisse einer Studie des Trend- und Gesellschaftsforschungsunternehmens nextpractice, die das Unternehmen für die XING AG, Betreiber des führenden beruflichen Netzwerks im deutschsprachigen Raum, im Herbst dieses Jahres durchgeführt hat.

Vergleichbare Ergebnisse hatte bereits eine weitere nextpractice-Studie ergeben, bei der das Unternehmen Anfang dieses Jahres Führungskräfte befragt hatte. Auch in dieser Zielgruppe hatten sich rund 75% der Befragten für die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels beim Thema „Führungskultur in deutschen Unternehmen“ ausgesprochen. Der Standort Deutschland bliebe ohne eine grundlegende Änderung der aktuellen Führungspraxis unter seinen Möglichkeiten, hieß es in der von der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) des Arbeitsministeriums in Auftrag gegebenen Studie.

Prof. Peter Kruse, Geschäftsführer von nextpractice: „Es ist frappierend: Nicht nur die überwältigende Mehrheit der Führungskräfte, sondern auch 85 % der Berufstätigen halten einen Paradigmenwechsel der Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, für absolut erforderlich. Es scheint mir essentiell, dass wir rasch wegkommen von der klassischen hierarchischen Führungskultur und freiere Konzepte der Zusammenarbeit entwickeln. Das ist nicht nur zum Wohle der Berufstätigen, sondern ist Voraussetzung dauerhafter Wettbewerbsfähigkeit.“ Denn die Antwort auf die hochkomplexen Herausforderungen des modernen Arbeitslebens könnte nicht klassisches planendes Vorgehen sein, sondern die Gestaltung ergebnisoffener Prozesse in selbstorganisierenden Teams. Kruse: „Der selbstbestimmte Mensch wird zum Dreh- und Angelpunkt der Arbeitswelt.“

Auffällig zwiespältig zeigen sich die Mitarbeiter bei der Frage, ob sich eine umfassende Veränderung der Arbeitswelt herbeiführen lässt. Knapp die Hälfte der befragten Mitarbeiter steht der Veränderungsdynamik optimistisch gegenüber. Sie suchen aktiv nach neuen Strukturen und üben Kritik am aktuellen Führungsstil, um hierdurch aktiv eine bessere neue Arbeitswelt herbeizuführen. Dem gegenüber steht die andere Hälfte, die durch eine pessimistische Sicht und Resignation geprägt ist. Diese Mitarbeiter haben innerlich gekündigt und orientieren sich stärker hin zum Privatleben. Deren Hauptkritik richtet sich nicht an die Führungskräfte, sondern wird vielmehr in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gesucht.

Die Ergebnisse der Studie der nextpractice GmbH in Kooperation mit XING wurden Ende vergangenen Jahres vor rund 270 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Berliner eWerk erstmalig öffentlich vorgestellt. Die Tiefengespräche fanden im September 2014 statt. Von Mai 2013 bis Mai 2014 stammen die Ergebnisse der Studie von nextpractice in Kooperation mit der INQA. Nextpractice führt seit Dezember 2008 Studien zum Thema Arbeit in Kooperation mit verschiedenen Partnern durch. Insgesamt wurden bereits 1.200 Tiefeninterviews geführt.

Modern und ausgezeichnet: New Work Award ehrt innovative und zukunftsweisende Arbeitgeber

Um neue Wege aufzuzeigen, tradierte Arbeitsmethoden zu überwinden, verleiht XING gemeinsam mit den Medienpartnern FOCUS und Human Resources Manager in diesem Jahr zum zweiten Mal den New Work Award: Gesucht werden Unternehmen, die innovative, zukunftsweisende Ansätze bereits heute in der Praxis leben. Konzeptionell getragen wird der New Work Award vom Ideenlabor – ein Gremium renommierter Arbeitsmarkt-Experten – rund um Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand der Deutschen Telekom, und Thomas Vollmoeller, CEO der XING AG, und Prof. Peter Kruse von nextpractice. Das Ideenlabor fungiert als Wettbewerbsjury und hat die besten Einreichungen dieses Jahres ausgewählt. Noch bis zum 15. Januar läuft die Abstimmung der Online-Community, die letztlich entscheidet, welche Unternehmen sie für preiswürdig hält: https://newworkaward.xing.com/voting


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