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Deutsche Nachwuchsmanager kehren Fehlentscheidungen unter den Teppich

08.06.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Metaberatung GmbH.

Die Nachwuchsmanager in Deutschland neigen dazu, Fehlentscheidungen zu beschönigen, statt daraus zu lernen.

Im direkten Vergleich dazu zeigen sich erfahrene Top-Executives deutlich selbstkritischer und erwerben mit ihrer offenen Lernbereitschaft wichtiges Erfahrungswissen sowie nützliche Intuition, die ihre Karriere voranbringen. Diese Persönlichkeitseigenschaft findet daher deutlich häufiger den Weg in die oberste Chefetage. Dies sind Ergebnisse einer Studie des Experten für Persönlichkeitsverfahren und Personal­diagnostik Metaberatung unter 3.895 Führungskräften in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH).

"Spitzen-Führungskräfte reagieren viel häufiger gelassen auf negatives Managementfeedback und berück­sichtigen es bei ihren künftigen Entscheidungen", sagt Dr. Rainer Neubauer, Experte für Personal­diagnostik und Geschäftsführer von Metaberatung. "Unsere Analyse zeigt eine überdurchschnittliche Bereit­schaft der Top-Manager, negative Entwicklungen konsequent auszuwerten und daraus für die Führungs­praxis zu lernen. So eignen sich Spitzenmanager mit der Zeit ein umfangreiches Erfahrungswissen an - eine solide Grundlage für Entscheidungen. Darüber hinaus entwickeln die Führungskräfte eine verbesserte Treffergenauigkeit für Eilsituationen, wenn es etwa darum geht intuitiv - also aus dem Bauch heraus - zu entscheiden."

Auf der Karriereleiter in die oberste Chefetage ist diese Lernbereitschaft sehr von Vorteil: "Jeder von uns trifft an einem durchschnittlichen Tag bis zu 100.000 Entscheidungen - angefangen vom ersten Telefonat am Morgen bis hin zu strategischen Geschäftsentscheidungen", sagt Tomas Chamorro-Premuzic, Professor für Wirtschaftspsychologie. "Dafür müssen wir eine riesige Informationsmenge verarbeiten. Diese Aufgabe erledigt unser Gehirn häufig über so genannte 'Shortcuts'. Das sind Abkürzungen wie Faustregeln, Erfahrungs­werte oder einfach der gesunde Menschenverstand. Zunehmend komplexe wirtschaftliche Entscheidungen fördern Führungspersönlichkeiten, die sich auf ihr intuitives Urteil verlassen können - sie haben aus eigenen Fehlern gelernt."

"Nach unseren Beobachtungen ist das gesunde Augenmaß für erfolgreiche Executives oft wichtiger als ihre Intelligenz", sagt Dr. Neubauer von Metaberatung. "Bei der Entwicklung von Führungskräften fokussieren wir uns daher auf den individuellen Entscheidungs- und Lernstil. Viele Unternehmen in Deutschland lassen diese Aspekte noch unberücksichtigt. Sie verschenken dadurch großes Potential in der Talentförderung."

Führungskräfte-Analyse von Metaberatung:
In der zugrundeliegenden Studie wurden die Persönlichkeitsprofile von 3.895 Führungskräften in Deutschland, Österreich und der Schweiz untereinander verglichen. Davon waren 15,4 Prozent Nachwuchs-Manager (Entry-Level), 45,3 Prozent im mittleren Management und 39,3 Prozent im Top-Management beschäftigt. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte lag bei 16,2 Prozent.


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