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Die KI-Verordnung der EU: Sensibilisierung und Schulung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz

02.01.2025  — Sarah Hofmann.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Künstliche Intelligenz ist längst ein zentraler Bestandteil unserer Arbeitswelt. Von der Analyse großer Datenmengen über die Optimierung von Produktionsprozessen bis hin zu Kundeninteraktionen: KI-Systeme werden zunehmend vielseitig eingesetzt.

Doch mit der Integration dieser Technologien gehen auch neue Verantwortlichkeiten einher. Die europäische KI-Verordnung, insbesondere Artikel 4, betont die Wichtigkeit von Schulungen für Unternehmen und ihren Mitarbeitenden, die KI-Systeme entwickeln, betreiben und nutzen. Aber was bedeutet das konkret für Unternehmen und ihre Führungskräfte?

Artikel 4 der KI-Verordnung: Schulungen als Schlüssel

Artikel 4 der KI-Verordnung hebt hervor, dass Unternehmen, die KI-Systeme einsetzen, dafür sorgen müssen, dass ihre Mitarbeitenden ausreichend geschult sind. Diese Schulungen sollen sicherstellen, dass alle Beteiligten die Funktionsweise, Stärken und Schwächen der eingesetzten KI-Tools verstehen. Dies ist essenziell, um sowohl Chancen als auch Risiken der Technologie angemessen zu bewerten und zu handhaben.

Der Fokus liegt hierbei vor allem auf denjenigen, die direkt an der Entwicklung, dem Betrieb und der Überwachung von KI-Systemen beteiligt sind. Für diese Zielgruppe sind spezifische Schulungen unerlässlich, um sicherzustellen, dass ethische und rechtliche Vorgaben eingehalten werden und KI verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Schulung für Nutzende optional, aber sinnvoll?

Eine oft diskutierte Frage ist, ob auch die Nutzenden von KI-Systemen geschult werden sollten. Vertreter der Technologiebranche, wie etwa der Digitalverband Bitkom, argumentieren, dass Schulungen für alle Nutzenden notwendig seien, um den sicheren und effektiven Einsatz von KI zu gewährleisten. Doch laut Experten ist dies keineswegs eine Pflicht laut der aktuellen Gesetzeslage. Vielmehr liegt die Verantwortung primär bei den Unternehmen und Mitarbeitenden, die die Systeme entwickeln und betreiben.

Dennoch können Schulungen für Nutzende einen Mehrwert bieten, insbesondere in sensiblen Anwendungsbereichen wie der Medizin oder dem Finanzwesen, wo falsche Anwendungen schwerwiegende Konsequenzen haben könnten. Unternehmen sollten also abwägen, ob sie über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen und ihre Nutzenden zusätzlich sensibilisieren wollen.

Warum Schulungen entscheidend sind

Die Bedeutung von Schulungen lässt sich nicht nur durch gesetzliche Anforderungen begründen. Der richtige Umgang mit KI ist entscheidend, um Fehlanwendungen zu vermeiden, Risiken zu minimieren und das volle Potenzial der Technologie auszuschöpfen. Dies umfasst:

  • Verständnis der Funktionsweise: Mitarbeitende müssen wissen, wie KI-Modelle Daten analysieren, Entscheidungen treffen und welche Grenzen sie haben.
  • Erkennen von Risiken: Ob Verzerrungen in den Daten oder unvorhergesehene Ergebnisse – nur wer die Risiken kennt, kann sie adressieren.
  • Einhaltung von Vorschriften: Insbesondere in regulierten Branchen ist es essenziell, gesetzliche Vorgaben zu verstehen und umzusetzen.

Was Führungskräfte jetzt tun sollten

Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Vorgaben der KI-Verordnung. Sie sind dafür verantwortlich, Schulungsbedarfe zu identifizieren und entsprechende Programme umzusetzen. Dazu gehören:

  1. Bedarfsanalyse: Welche Abteilungen und Mitarbeitenden müssen geschult werden?
  2. Auswahl geeigneter Schulungen: Sollen interne oder externe Weiterbildungsangebote genutzt werden?
  3. Sensibilisierung auf allen Ebenen: Auch das Management sollte verstehen, wie KI funktioniert und welche Verantwortung es trägt.

Fazit: Verantwortungsvoll in die KI-Zukunft

Die KI-Verordnung der EU stellt sicher, dass Künstliche Intelligenz sicher und verantwortungsvoll eingesetzt wird. Unternehmen und insbesondere Führungskräfte müssen diesen Wandel aktiv gestalten, indem sie Schulungen für die relevanten Zielgruppen bereitstellen. Auch wenn die Schulung von Nutzenden gesetzlich nicht verpflichtend ist, kann sie in vielen Fällen einen wichtigen Beitrag leisten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Weichen für einen sicheren und erfolgreichen Einsatz von KI zu stellen.

Bild: Conny Schneider (Unsplash, Unsplash Lizenz)

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