Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer vermissen Work-Life-Balance

07.10.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hay Group GmbH.

Nur die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer ist der Meinung, dass der Arbeitgeber für einen guten Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben sorgt. Das geht aus einer aktuellen Studie der internationalen Unternehmensberatung Hay Group hervor, in die Angaben von 5 Millionen Mitarbeitern aus 400 Unternehmen weltweit eingeflossen sind.

Noch weniger Vertrauen in ihren Arbeitgeber als die Deutschen haben die Franzosen. Dort meinen nur 41 % der Mitarbeiter, dass ihr Unternehmen sie dabei unterstützt, Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang bringen zu können. Bessere Zeugnisse stellen die Spanier ihren Arbeitgebern aus. Dort fühlt sich mehr als die Hälfte (56 %) vom Arbeitgeber unterstützt. Weltweit ist die Zufriedenheit in Zentral- und Nordamerika am höchsten. So geben 70 % der Zentralamerikaner an, dass ihr Arbeitgeber für eine gute Work-Life-Balance sorgt. In Nordamerika sind es 65 %. „Tatsächlich spielt die Work-Life-Balance eine entscheidende Rolle. Denn mehr als jeder vierte Arbeitnehmer (27 %) weltweit wechselt seinen Arbeitsplatz, wenn er mit der Work-Life-Balance nicht zufrieden ist“, sagt Expertin Mandy Rehmann, Leiterin von Hay Group Insight für Deutschland/ Österreich/ Schweiz.

Die Studie ergab außerdem, dass Mitarbeiter mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance auch zufriedener mit ihrer Vergütung sind. So finden weltweit 58 % aller Studienteilnehmer, die ein ausgewogenes Arbeits- und Privatleben haben, dass sie für ihre Arbeit fair bezahlt werden. Bei den Mitarbeitern, die ihr Privatleben wegen des Jobs vernachlässigen müssen, sind es dagegen nur 36 %. Auch trauen 71 % der Mitarbeiter mit guter Work-Life-Balance ihrem Unternehmen zu, dass es ihm gelingt, Top-Talente zu rekrutieren. Bei den Mitarbeitern mit unzureichenden Ausgleichsmöglichkeiten sind es hingegen nur 45 %.

„Überall auf der Welt sehen wir einen Trend zur Effizienzsteigerung. Das bedeutet: Mitarbeiter müssen mit immer weniger deutlich mehr leisten. Das führt dazu, dass die Arbeitnehmer immer unzufriedener mit der Work-Life-Balance werden“, sagt Rehmann. Aber vermeintliche Lösungen wie Heimarbeit oder flexible Arbeitszeiten werden nicht ausreichen, um dieser Unzufriedenheit erfolgreich zu begegnen. „Statt dessen müssen die Unternehmen auf der ganzen Welt ihre Mitarbeiter stärker unterstützen, damit sie produktiver arbeiten können und somit wieder mehr Zeit für ihr Privatleben haben“, fordert Rehmann. Dazu gehören die Förderung von unternehmensweiter Zusammenarbeit im Sinne eines stärkeren Ideen- und Ressourcenaustausches, Erweiterung individueller Handlungsspielräume und Entscheidungskompetenzen sowie die Bereitstellung von ausreichenden Ressourcen, um die Arbeit effizient zu erledigen. Unternehmen, die das nicht tun, werden die Konsequenzen zu spüren bekommen: „Leistungsträger und Talente, die sich vom Unternehmen nicht ausreichend unterstützt fühlen, werden entweder ausbrennen oder gehen“, so Rehmann.

Über die Studie
Die Daten für diese Studie stammen aus der globalen Mitarbeiterbefragungs-Datenbank von Hay Group Insight, die jährlich aktualisiert wird. In die Studie eingeflossen sind Daten von mehr als 5 Millionen Mitarbeitern in über 400 Unternehmen weltweit.

 

nach oben