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Drei Viertel der Deutschen glauben, dass neue Technologien den Kampf gegen den Klimawandel entscheiden

19.08.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Horváth und Partners.

70 Prozent der Bevölkerung sorgen sich persönlich um künftige Generationen, die mit den Folgen des Klimawandels leben müssen. Ebenso viele fordern stärkere Sanktionen, 84 Prozent wünschen sich stärkere Anreize.

Sieben von zehn Menschen in Deutschland machen sich große Sorgen um künftige Generationen, die mit den Auswirkungen des Klimawandels leben müssen. Dies ist über alle Alters-, Bildungs- und Einkommensgruppen hinweg der Fall, wie eine repräsentative Umfrage der Managementberatung Horváth zeigt. Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung (70 Prozent) befürwortet zudem stärkere Sanktionen für Unternehmen, die sich nicht beim Klimaschutz engagieren. Noch mehr wünschen sich stärkere positive Anreize für Unternehmen (82 Prozent). Auch in Bezug auf das eigene Mobilitäts- und Konsumverhalten wünschen sich die Menschen mehr Motivation, etwa in Form konkreter Angaben darüber, inwiefern sich ihre Alltagsentscheidungen positiv auswirken. Wirklich entscheidend auf dem Weg zur Klimaneutralität werden aus der Sicht der Bevölkerung neue Technologien sein.

Sowohl die Überzeugung, dass der Weg zur Klimaneutralität wichtig und unumgänglich ist, als auch die Bereitschaft, persönlich dazu beizutragen, ist der Horváth-Befragung zufolge in der Bevölkerung vorhanden, auch wenn eine gewisse Nachhaltigkeitsmüdigkeit zu spüren ist. „In der gesellschaftlichen Diskussion geht es vielfach um Verzicht, um Einsparungen, um unkonkrete ,Nachhaltigkeitsaktivitäten‘ – und gerade auch in Deutschland: um alles, was nicht funktioniert und um Risiken“, sagt Matthias Deeg, Partner bei der Managementberatung Horváth. Dies trübe den Blick auf das eigentliche Ziel, auf Erfolge und Fortschritte. Die meisten Menschen möchten sich grundsätzlich gern stärker beteiligen, wissen aber oft nicht, wie sie das am effektivsten tun können, und werden nicht ausreichend motiviert. So geben 74 Prozent der Befragten an, dass sie sich deutlich mehr einschränken würden, wenn sie konkret sehen könnten, welche positiven Auswirkungen ihr Handeln in Bezug auf Klima- und Ressourcenschutz hat. In der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen sind es sogar 82 Prozent. Bei Geringverdienenden liegt der Anteil der Personen, die diese Aussage treffen, bei zwei Dritteln.

Auch in Bezug auf die Wirtschaft halten die Befragten eine Förderung positiven Handelns für sinnvoller als die Sanktion negativen Handelns. Der Anteil der Befragten, die aktiv klimaschützende Unternehmen stärker belohnen würde, ist deutlich höher als der Anteil derer, die wenig engagierte Firmen bestrafen würde (82 Prozent zu 72 Prozent). „Es sind Positivbeispiele, die motivieren – das gilt für Verbraucher wie für Unternehmen und ihre Belegschaften“, so Horváth-Experte Deeg. Daher agieren einige Unternehmen auch erfolgreich mit dem Konzept der ,Carbon Handprint‘, der die klimaschutzfördernden Auswirkungen ausweist.

Drive neuer Technologien für Nachhaltigkeits-Boost nutzen

Ein weiter Ansatz, wie Unternehmen ihre Zielgruppen – von Investoren über Kundschaft bis hin zu den Mitarbeitenden – wieder für Nachhaltigkeit mobilisiert bekommen, bieten neue Technologien. Drei Viertel der Bevölkerung sind überzeugt, dass diese den entscheidenden Ausschlag geben, wenn es darum geht, die Folgen den Klimawandels abzuwenden beziehungsweise einzudämmen. „Neue Technologien wie Elektrolyse oder die Umwandlung von CO2 in Basischemikalien können Unternehmen und damit die Wirtschaft im so genannten Climate Transition Path enorm voranbringen – aber auch KI hilft uns dabei, beispielsweise durch treffsichere Prognosen und Simulationen“, so Matthias Deeg. Je mehr Positivbeispiele in diesen Bereichen branchenübergreifend, aber auch in der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt werden, desto mehr Rückhalt ist Deeg zufolge aus der Bevölkerung zu erwarten. Vorsicht sei bei vermeintlich neuen Technologien geboten, die mit viel Lobbyismus in der Öffentlichkeit gehypt werden, in Wahrheit aber keine sind, E-Fuels für die Individualmobilität als prominentestes Beispiel.

Der Experte hat noch eine weitere Empfehlung für Unternehmen, was die Kommunikation nachhaltiger Projekte und Initiativen angeht: „Es hilft schon, von Klimaschutz oder Klimaschonung zu sprechen, anstatt das Wort Nachhaltigkeit zu strapazieren, das sich in der medialen und gesellschaftlichen Diskussion abgenutzt hat und nicht mehr überall positiv assoziiert wird.“ Ein gutes Beispiel für vermeintlich kleine Dinge, die einen großen Unterschied machen.

Bild: ready made (Pexels, Pexels Lizenz)

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