22.02.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: BauInfoConsult.
Insbesondere in den Ländern, in denen BIM schon weit verbreitet ist, wird die Bedeutung der Hersteller für die Integration von BIM für wichtig gehalten. Auch in noch weniger entwickelten BIM-Märkten wie Deutschland schreiben die Planer der Industrie eine Katalysatorfunktion zu. Doch nicht überall in Europa sind die Erwartungen an die Baustoffproduzenten derart hochgesteckt.
In der telefonischen Arch-Vision-Befragung, die Anfang des Jahres europaweit unter 1.600 Architekten durchgeführt wurde, gaben die Planer auch eine Bewertung zu einer bewusst zugespitzten Aussage ab: „In Bauprojekten haben die Hersteller eine Schlüsselposition bei der Integration von BIM.“ Auf das positivste Echo stieß diese Ansicht bei den spanischen Architekten: Hier betrug die Zustimmungsrate 69 Prozent. Das mag damit zusammenhängen, dass BIM auf dem spanischen Markt erst vor Kurzem Fuß gefasst hat – die spanischen Planer erwarten daher von ihren Partnern aus der Industrie Unterstützung bei der BIM-Implementierung.
Doch auch in BIM-Vorreiterländern wie Großbritannien und den Niederlanden herrscht ein ähnlich hoher Anspruch an die Hersteller vor – auch dort setzen die Architekten in ähnlich hohem Maße auf die Unterstützung der Industrie wie ihre weniger BIM-beschlagenen spanischen Kollegen. Selbst in Deutschland, wo die praktische Erfahrung der meisten Architekten mit BIM überwiegend noch gering ist, sieht jeder zweite die Industrie bei der BIM-Integration verstärkt in der Pflicht. Ähnlich sieht es auch in anderen BIM-Neu-Ländern wie Italien, Belgien oder Frankreich aus.
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Damit haben die Hersteller von Bauprodukten durch BIM eine einmalige Chance ein partnerschaftliches Verhältnis mit den Architekten aufzubauen bzw. zu festigen – etwa, indem sie BIM-kompatible Produktinformationen, Schulungen oder auch konkreten Support in Projekten anbieten. Diese Schlüsselrolle bei der Integration von BIM, die die Industrie in den Ländern mit weiter fortgeschrittenen BIM-Penetration heute schon einnimmt, bringt aber auch einen gewissen Erwartungsdruck mit sich: Die Hersteller müssen „liefern“, sonst werden sie vom Wettbewerb abgehängt.
In Polen allerdings stehen die Hersteller vor einer ganz anderen Herausforderung: Dort wird die BIM-Technologie noch kaum angenommen – dementsprechend niedrig sind auch die Erwartungen der Architekten an die Industrie (bei 51 Prozent, die nicht zustimmen). Hier besteht also noch viel Aufklärungsbedarf – vielen Akteuren der polnischen Branche müssen die Hersteller erst noch die Vorteile von BIM aufzeigen und den Analog-Baumeistern überhaupt grundsätzlich nahebringen, was sie in Bezug auf BIM für sie tun könnten.
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