11.12.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer Detailanalyse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012. Diese und weitere Ergebnisse fasst die BAuA in dem jetzt veröffentlichten Faktenblatt "Höhere Anforderungen, mehr Ressourcen – Arbeitsbedingungen von Führungskräften" zusammen.
Die drei Eckpfeiler
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kommunizieren
Insbesondere im mittleren Management befinden sich Führungskräfte in einer Sandwichposition. Sie tragen Verantwortung für ihre Mitarbeiter, können jedoch vieles nicht entscheiden. Dabei kommt ihnen eine Schlüsselfunktion zu, wenn es um die gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung geht. Diese sogenannte gesunde Führung wird wahrscheinlicher, wenn Führungskräfte selbst eine günstige Arbeits- und Gesundheitssituation vorfinden. Das Faktenblatt führt die Ergebnisse der Auswertung der Daten von abhängig Beschäftigten aus der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 auf.
Im Vergleich zu Beschäftigten ohne Führungsverantwortung haben Führungskräfte zum Teil deutlich höhere Arbeitsanforderungen. Besonders häufig kommen psychische Anforderungen vor. Sie werden häufiger bei der Arbeit gestört und unterbrochen, arbeiten häufiger unter starkem Termin- und Leistungsdruck oder betreuen häufiger verschiedene Arbeiten gleichzeitig. Dabei steigen diese Anforderungen mit der Führungsspanne. So wird knapp die Hälfte (48%) der Führungskräfte mit ein oder zwei Mitarbeitern häufig bei der Arbeit gestört. Liegt Führungsverantwortung für mehr als zehn Mitarbeiter vor, geben fast zwei Drittel (64%) der Vorgesetzten an, häufig ihre Arbeit unterbrechen zu müssen.
Den hohen Anforderungen stehen jedoch auch größere Ressourcen gegenüber. Führungskräfte haben einen höheren Handlungsspielraum. Sie können in höherem Maße ihre Arbeit selbst planen und einteilen, haben mehr Einfluss auf die Arbeitsmenge und entscheiden häufiger selbst, wann sie Pausen einlegen. Auch der Handlungsspielraum steigt mit der Anzahl der zu führenden Mitarbeiter. Hingegen gibt es bei der sozialen Unterstützung, die Beschäftigte durch Kollegen oder direkte Führungskräfte erhalten, keine deutlichen Unterschiede. Während jedoch rund 80 Prozent der Befragten häufig kollegiale Unterstützung erhalten, liegt der Anteil bei knapp 60 Prozent, wenn nach Unterstützung durch den direkten Vorgesetzten gefragt wird.
Hohe Anforderungen wie Störungen, Arbeitsunterbrechungen, Termin- und Leistungsdruck, schnelles Arbeiten und Arbeiten an der Grenze der Leistungsfähigkeit können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Führungskräfte, die diesen Anforderungen häufig ausgesetzt sind, klagen deutlich häufiger über psychosomatische Beschwerden als Führungskräfte, die nie diesen Anforderungen ausgesetzt sind. Letztlich sollten Unternehmen deshalb die Anforderungen begrenzen und selbstständiges Handeln sowie die soziale Unterstützung stärken, um die Gesundheit aller Beschäftigten zu fördern.
Das Faktenblatt "Höhere Anforderungen, mehr Ressourcen – Arbeitsbedingungen von Führungskräften" gibt es hier als PDF.
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