06.08.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V..
Angesichts des Vorschlags der Arbeitgeber, den Achtstundentag aufzulösen und die Arbeitszeit über ein wöchentliches Arbeitszeitkonto zu regeln, weist der BDP auf wesentliche psychologische und biologische Grundlagen der Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern hin.
"Heute gelten andere Arbeitsbedingungen als zur Zeit der Industrialisierung, und es ist sicherlich sinnvoll, die tägliche Arbeitszeit im Gesetz auf den Prüfstand zu stellen", erklärt BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer angesichts der immer stärker zunehmenden Entgrenzung der Arbeitszeit, die den Beschäftigten als Flexibilisierung verkauft werden soll. "Auf der einen Seite steht 'Arbeiten rund um die Uhr in einer globalisierten Wirtschaft', auf der anderen Seite steht der Mensch mit seinen biopsychologischen Rhythmen. Innerhalb von 24 Stunden ist es für die Gesundheit immens wichtig, dass Leistungs-, Ruhe- oder Erholungszeiten und Schlaf in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen."
Die Forderung der Arbeitgeber, die Verteilung der Arbeitszeit über die Woche zu regeln, steht im klaren Widerspruch zu diesem 24-Stunden-Rhythmus. Wenn dieser Rhythmus mehrfach oder regelmäßig durchbrochen wird, hat dies gravierende negative Folgen für die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmer. Die entsprechenden Effekte können bereits heute in einschlägigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Drei-Schicht-Wechselbetrieb nachvollzogen werden.
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