05.07.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Verivox.
Ein Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus mit Gasheizung zahlte durchschnittlich 1.147 Euro. Für das Heizen mit Öl wurden im Schnitt 826 Euro fällig. Damit hat sich das Heizen mit Gas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 4 Prozent verbilligt, Heizen mit Öl ist um 29 Prozent günstiger geworden.
Unterm Strich war das Heizen mit Gas in der Heizsaison 2015/2016 rund 40 Prozent teurer als das Heizen mit Öl. Noch vor zwei Jahren (2013/2014) waren die Vorzeichen umgekehrt und das Heizen mit Öl rund ein Viertel (23 Prozent) teurer als das Heizen mit Gas. Im Winter 2014/2015 kosteten die Brennstoffe nahezu gleich viel (2,5 Prozent Unterschied zugunsten von Öl). Einen Kostengleichstand gab es davor zuletzt in der Heizsaison 2009/2010. Danach war Öl über mehrere Jahre teurer als Gas.
Die Entwicklung ist dem starken Ölpreisverfall geschuldet. Die für Europa wichtige Rohölsorte Brent hat in den letzten 2 Jahren um über die Hälfte nachgegeben – zwischenzeitlich sogar um fast drei Viertel. Während Heizöl dieser Entwicklung tendenziell folgte, sank der Gaspreis im selben Zeitraum zwar auch, aber längst nicht so stark. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Gas steht aktuell bei 6,13 Cent/kWh im Vergleich zu 6,69 Cent/kWh vor 24 Monaten. Das entspricht einem Rückgang von 8,4 Prozent. In den letzten 12 Monaten hat sich der Gaspreis um 6,1 Prozent verbilligt.
Seit Jahresbeginn haben 356 Grundversorger Preissenkungen von durchschnittlich rund 5 Prozent vorgenommen oder angekündigt, also etwa jeder zweite. Im gleichen Zeitraum haben 25 Grundversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich knapp 4 Prozent vorgenommen.
Verbraucher, die mit Gas heizen, können ihre jährlichen Kosten mit einem Wechsel des Anbieters deutlich senken. Denn die Preisunterschiede zwischen den teuersten und günstigsten Angeboten im Markt betragen je nach Verbrauch mehrere hundert Euro im Jahr. Gaskunden können an ihrem Wohnort aktuell durchschnittlich zwischen mehr als 100 Anbietern wählen.
Am stärksten von den gesunkenen Heizölpreisen profitierten Verbraucher, die im Januar 2016 ihren Tank aufgefüllt haben.
Für die Berechnung der Temperaturunterschiede wurden die Gradtagszahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen. Die Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Basisjahr 2011).
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