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Heute mal nicht unfair gehandelt? Bedeutsamkeit der Arbeit

02.07.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa).

Arbeit ist wichtig. Ohne Arbeit geht es Menschen schlecht, nicht nur finanziell, sondern auch gesundheitlich. Wann arbeiten Menschen gern? Eine Betrachtung des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft.

„Forscher haben gezeigt, dass Bedeutsamkeit im Arbeitsleben einer der wichtigsten Aspekt für Beschäftigte ist und zum Beispiel wichtiger eingestuft wird als Bezahlung oder Arbeitsbedingungen“, so Dr. Catharina Stahn, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft.

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Eine Interviewstudie aus dem Jahr 2016 untersuchte den Aspekt der Bedeutsamkeit im Zusammenhang mit Führungsverhalten genauer und kam zu interessanten Ergebnissen: Das Gefühl der Bedeutsamkeit der eigenen Arbeit fußt scheinbar auf ganz individuellen Gründen und Motiven. „Was uns überrascht hat: Die Ergebnisse dieser Studie lassen sich so interpretieren, dass das Führungsverhalten keinen Einfluss auf das Empfinden von Bedeutsamkeit bzw. Sinnhaftigkeit bei den Befragten hat!“ kommentiert Stahn die Ergebnisse*. Bedeutsamkeit ist wichtig, um motiviert zu arbeiten, gute Leistungen zu zeigen und eine hohe Verbundenheit mit der eigenen Arbeit, dem Arbeitgeber, auszubilden.

Bedeutsamkeit und Bedeutungslosigkeit scheinen laut Studie zwei verschiedene Konstrukte zu sein. Während die Befragten dem Führungsverhalten keinen Einfluss auf das Gefühl der Bedeutsamkeit zuschrieben, hatte es durchaus Einfluss (den größten in der Studie) auf das Gefühl der Bedeutungslosigkeit!

Die No gos der Bedeutungslosigkeit

  • Die Beschäftigten als selbstverständlich betrachten
  • Aufgaben verteilen, die keinen Sinn machen (Arbeitnehmer haben eine konkrete Vorstellung von dem, was ihre Tätigkeit beinhalten sollte und was nicht)
  • Beschäftigte unfair behandeln
  • Die Meinung der Beschäftigten nicht ernst nehmen
  • Die Beschäftigten von unterstützenden Beziehungen abschneiden
  • Die Beschäftigten einem körperlichen oder psychischen Risiko aussetzen

Die Empfehlung:

Auch wenn das Erfahren von Bedeutsamkeit laut Studie offensichtlich auf persönlichen und individuellen Gründen basiert, kann festgehalten werden: Partizipatives, wertschätzendes und unterstützendes Führungsverhalten ist ein wesentlicher Faktor, damit Beschäftigte gern zur Arbeit gehen und Leistung bringen. Normalerweise werden Empfehlungen ausgesprochen, was Führungskräfte tun sollen, um bestimmte Ziele zu erreichen. In diesem Fall wird zusätzlich empfohlen, bestimmte Verhaltensweisen zu vermeiden, damit sich bei Beschäftigten nicht das Gefühl der Bedeutungslosigkeit einstellt. „Viele der oben genannten „Stolpersteine“ weisen einen Bezug zu den Faktoren auf, die im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung betrachtet werden sollen: Führung spielt auch im Zusammenhang mit der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung eine Rolle“, so Stahn.

Führungskräfte sollten sich also durchaus weiter die Frage stellen „Heute schon gelobt?“, aber ebenso ist eine Frage nach „Heute nicht unfair behandelt“? genauso sinnvoll. Führungskräfte können einiges tun, damit Beschäftigte gern zur Arbeit gehen. Auch wenn die Interviewstudie sicher nicht als repräsentativ zu bewerten ist, hat sie einen weiteren interessanten Aspekt beleuchtet: Wenn Führungskräfte einige Stolpersteine (s. o.) umschiffen, können sie zusätzlich dazu beitragen, dass Beschäftigte ihre Arbeit nicht als bedeutungslos oder sinnfrei erleben und damit produktiver arbeiten können.

*Die Ergebnisse basieren auf 135 Interviews, die mit Beschäftigten aus unterschiedlichen Berufszweigen (vom Anwalt über den Steinmetz bis hin zum Müllwerker) geführt wurden: Bailey, C. & Madden, A. (2016). What makes work meaningful – or meaningless, MITSloan Management Review, Online verfügbar.

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