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Immobilienerbe: Verkaufen, vermieten oder selbst einziehen

03.11.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg.

Diese und weitere Fragen beantworteten Immobilien-, Rechts- und Steuerexperten am vergangenen Donnerstag bei der LBS Baden-Württemberg in Stuttgart. Neben grundlegenden Themen rund ums Erben und Vererben stand der Umgang mit Wohnimmobilien im Mittelpunkt der Veranstaltung „Erben und Vererben im Wandel der Zeit“.

Das Motto der Veranstaltung ist aktueller denn je. Jahr für Jahr werden in Deutschland Vermögen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro vererbt. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) schätzt das Erbschaftsvolumen in den kommenden zehn Jahren auf 3,1 Billionen Euro. In vielen Fällen erbt der Ehepartner, etwa zwei Drittel gehen auf die nächste Generation über

Immobilienerbschaften nehmen deutlich zu

Annähernd jede zweite der generationenübergreifenden Erbschaften umfasst auch Immobilien. Mit 46 Prozent ist ihr Anteil im Vergleich zum letzten Untersuchungszeitraum 2001–2010 um zehn Prozent gestiegen. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen der künftigen Erben. Laut TNS Infratest geht jeder fünfte Deutsche davon aus, Wohneigentum zu erben. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar fast 40 Prozent. Am häufigsten vererbt – oder verschenkt – werden Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie machen mit über 70 Prozent den Löwenanteil der weitergegebenen Immobilien aus.

Was aber nun tun mit der Immobilie? Selbst einziehen ist eine Möglichkeit. „Es liegt in der Natur der Sache, dass selten Neubauten, sondern in der Regel Bestandsimmobilien vererbt werden“, sagt Norbert Hoffmann, Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH (LBSi). Über zwei Drittel der neuen Eigentümer, führen deshalb zeitnah Modernisierungsarbeiten durch, um das Haus auf den aktuellen Stand zu bringen und Energie zu sparen.

Erben sind oft bereits Eigentümer

Erben sind in der Regel über 40 Jahre alt. Viele haben eine eigene Familie und sich den Traum vom Eigenheim bereits erfüllt. Abbezahlt ist diese meist aber noch nicht. Also vielleicht die geerbte Immobilie verkaufen und den Erlös in die Tilgung stecken?

Wer heute sein Haus oder seine Wohnung verkaufen will, ist in einer kom-fortablen Lage, denn in der Regel fehlt es nicht an Interessenten. In dieser Situation glauben viele Immobilienbesitzer, auf einen Makler verzichten und den Verkauf selbst abwickeln zu können. Doch viele Eigentümer können den Wert ihrer Immobilie nur schwer einschätzen. Findet sich dann ein Interessent, wird ein Besichtigungstermin vereinbart. „Leider steckt nicht hinter jeder Begehung eine echte Kaufabsicht“, berichtet Norbert Hoffmann aus seinen Erfahrungen. Ein seriöser Makler prüft auch die Bonität des Interessenten. „Denn nur wenn die Finanzierung stimmt, ist der Kaufwillige ein echter Käufer“, so Hoffmann. Wer später vielleicht doch noch in die geerbte Immobilie einziehen will, kann diese zwischenzeitlich vermieten. Norbert Hoffmann: „Auch hier ist Unterstützung sinnvoll, denn: Es gibt in der Regel viele Interessenten, die Kunst ist es, den „richtigen“ Mieter zu finden.“

Erben ersetzt nicht sparen

Ein zu erwartendes Erbe kann das eigene Sparen nicht ersetzen. Denn die Erblasser werden immer älter und zugleich immer konsumfreudiger. Wie sich ein mögliches Erbe zusammensetzt und wann es kommt, ist somit höchst ungewiss. Auf der sicheren Seite ist, wer mit einer soliden Baufinanzierung selbst den Schritt ins Wohneigentum wagt, so wie es die meisten Menschen tun.

Eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim im Auftrag der Stiftung Bauen und Wohnen der LBS Baden-Württemberg bestätigt, dass viele Menschen ihr Wohnglück selbst in die Hand nehmen: Rund drei Viertel der befragten Wohneigentümer haben die Immobilie, in der sie wohnen, selbst gebaut oder gekauft, 15 Prozent wohnen in einer geerbten Immobilie, 3 Prozent in einer geschenkten.



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