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In Sorge um die Alten!?

19.12.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: berufundfamilie gemeinnützige GmbH.

62 Prozent der deutschen Arbeitgeber ignorieren bislang das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Die Mehrheit der Arbeitgeber ruft vor allem nach Unterstützung: 83 Prozent geben an, dass sie in Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bis jetzt nicht aktiv waren, weil es an Umsetzungshilfen und Tipps mangelt. 80 Prozent halten betriebliche Angebote zur Vereinbarkeit für zu kosten- und 85 Prozent sogar für zu organisationsintensiv. Rund 30 Prozent der Arbeitgeber sehen sich selbst nicht in der Verantwortung, stattdessen sehen sie diese bei den betroffenen Familien oder dem Staat.

Diese Zahlen verdeutlichen die dramatische Unterschätzung eines demographischen Phänomens: Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass der absehbare demographische Wandel in Deutschland zu 20 Prozent mehr Pflegebedürftigen im Jahr 2020 führt. Damit steigt auch die Zahl der Arbeitnehmer, die ihre berufliche Tätigkeit mit der Pflege eines Angehörigen vereinbaren müssen.

"Steigender Krankenstand, sinkende Motivation und verminderte Produktivität. Dies sind nur einige der möglichen negativen Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe", erläutert Stefan Becker, Geschäftsführer der berufundfamilie gGmbH. "Proaktiv zukunftsweisende Antworten auf das Thema Beruf und Pflege zu geben, sollte viel weiter oben auf der Prioritätenliste der deutschen Wirtschaft stehen – nicht zuletzt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern."

Wie die Umfrage weiter verdeutlicht, kennen die Arbeitgeber kaum eine konkrete Maßnahme. Von den lediglich 29 Prozent der Arbeitgeber, die überhaupt Maßnahmen benennen können, zählen jeweils knapp ein Drittel flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitarbeit auf, noch weniger nennen die Pflegezeit. Praxishilfen gibt es aber bereits. Viele konkrete Umsetzungstipps hat berufundfamilie z.B. in einem Stufenplan zum systematischen Einstieg in das Thema zusammengefasst.

Mehr als flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeit…

Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, erläutert: "Mit der Gründung der berufundfamilie gGmbH vor 13 Jahren wollte die Hertie-Stiftung Fragestellungen einer familienbewussten Personalpolitik bündeln und zukunftsweisende Antworten liefern. Mit Angeboten wie einem Schnelltest zur Standortbestimmung, einem Stufenplan, einer 130-Maßnahmen-Checkliste zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sowie Best-Practice-Beispielen ist berufundfamilie Vorreiter auf dem Feld. Die Unternehmen erhalten damit genau die Unterstützung, nach der sie in der Umfrage verlangen."

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