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Indischer Markt bietet attraktive Investitionsmöglichkeiten

17.04.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Deutsche Investoren setzen vermehrt auf Investitionen in den indischen Markt. Das Transaktionsvolumen zwischen Deutschland und Indien stieg laut Thomson ONE 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent auf 38 Millionen US-Dollar (2013: 22,3 Millionen US-Dollar). Der Fokus lag dabei erneut auf indischen Unternehmen aus der IT-, Software- und Telekommunikationsindustrie, dem Maschinenbau und der Pharmaindustrie.

Deutschland gehört zwar seit 2007 zu den zehn eifrigsten Investorenländern im indischen Markt, liegt aber mit durchschnittlich 12 Transaktionen pro Jahr immer noch deutlich hinter den USA (Anteil an den Investitionen in Indien von 8,6 Prozent bzw. 100 Deals), Großbritannien, Singapur und Japan (jeweils 2,1 Prozent bzw. 25 Transaktionen). Trotz des zunehmenden Interesses aus dem Ausland dominieren nach wie vor indische Investoren den Markt: Ihr Anteil betrug 2014 noch 60,2 Prozent, doch geht dieser seit 2010 (70,1 Prozent) kontinuierlich zurück.

Leif Zierz, Global Head of Deal Advisory bei KPMG: „Der indische Markt verfügt mit seinen mehr als 1,2 Milliarden vorrangig jungen Einwohnern über ein enormes Wachstumspotenzial.“

Insgesamt konnte Indien laut Thomson ONE 2014 einen Anstieg des Transaktionsvolumens um 44,6 Prozent von 20,7 Milliarden US-Dollar auf 29,9 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Die Zahl der Transaktionen stieg um 14,3 Prozent von 977 auf 1.117 Deals. Als Wachstumstreiber rückten zuletzt zunehmend die Energie­wirtschaft, die Pharmabranche und Konsumgüter in den Fokus, aber auch IT und Telekommunikation konnten an Attraktivität zurückgewinnen.

Premierminister Narendra Modi betonte zuletzt die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Nachbar­ländern in Südostasien und dem indischen Ozean, während er gleichzeitig Mitte April auf seiner Rundreise nach Frankreich, Kanada und zur Hannover Messe nach Deutschland um weitere Investitionen aus der westlichen Welt werben wird. Wesentliche Themen werden hierbei die Intensivierung des Austausches in Wissenschaft, Technologie, Innovationen, Bildung und Forschung, Sicherheit und Energie sein.

Leif Zierz: „Deutsche Unternehmen schätzen die hervorragenden Ingenieur- und IT-Kompetenzen in Indien. Zugleich profitieren sie von den günstigeren Produktionskosten und erschließen sich durch die Transaktionen einen der größten und wachstumsstärksten Absatzmärkte weltweit.

Starkes erstes Quartal 2015

Auch zu Beginn dieses Jahres verzeichnet Indien eine hohe Aktivität und Attraktivität für Investitionen. So sind in den ersten drei Monaten die Transaktionszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent auf 247 gestiegen, wobei das angekündigte Transaktionsvolumen allerdings um 5,1 Prozent zurückging. Weiterhin dominieren der IT-Sektor, die Pharmaindustrie und die Fertigungsindustrie den Transaktionsmarkt. Die begonnene schrittweise Deregulierung des Financial Services-Marktes und der Lebensmittelindustrie führen darüber hinaus zu einer Konsolidierung der Märkte, die eine weitere positive Entwicklung des M&A Marktes erwarten lassen.

Leif Zierz: „Das aktuelle Wachstumsprogramm von Finanzminister Arun Jaitley mit den Investitionen in Infrastrukturprojekte und Steuererleichterungen sind weitere wichtige Schritte in die richtige Richtung, um das Potenzial des Landes zu heben. Dieses Programm gilt es jetzt umzusetzen. Natürlich sind die Infrastruktur, die Energieversorgung und die Bürokratie noch nicht mit unseren deutschen Maßstäben vergleichbar. Aber ich habe dort bereits viele qualifizierte junge Mitarbeiter und Kollegen vor Ort getroffen, die genau für diese Wachstumsdynamik stehen und das Land vorwärts bringen können und wollen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch zukünftig weiteres Wachstum und eine positive Weiterentwicklung sehen werden.“

Mitte März konnte Premierminister Narendra Modi bereits weitere Erleichterungen für ausländische Investoren durchsetzen und die Beteiligungsquoten an lokalen Versicherungsgrenzen von 26 Prozent auf 49 Prozent ausweiten.

Indische Unternehmen investieren bevorzugt in heimischen Markt

Das Interesse indischer Investoren an ausländischen Zielunternehmen hat dagegen in den letzten Jahren konstant abgenommen. Die Fokussierung auf die Konsolidierung in Indien, die eigene Effizienzsteigerung und Reduktion des Leverage und die Bewältigung der nationalen Veränderungen - etwa die verstärkte staatlich organisierte Korruptionsbekämpfung - haben seit 2007 zu einem stetigen Rückgang von 229 auf 93 Transaktionen außerhalb Indiens geführt.

Die Unternehmen fokussieren dabei auf technologie- und Knowhow-intensive Branchen wie Hightech (19,4 Prozent), Materials (17,2 Prozent) und Industrials (17,2 Prozent). Aufgrund der sprachlichen Nähe dominieren seit 2007 die hochentwickelten Länder USA (30,2 Prozent), UK (13,7 Prozent) und Australien (7,0 Prozent). Als Hochtechnologieland zieht Deutschland mit einem Anteil von 6 Prozent gemeinsam mit Singapur (4,6 Prozent) und Kanada (4,4 Prozent) ebenfalls regelmäßig das Interesse indischer Investoren auf sich. Die indischen Erwerber schätzen dabei die deutschen Technologien und Produktionsverfahren und erwerben vorrangig Produktions- und Technologieunternehmen für die Automobil-, Stahl-, Energie- und Pharmaindustrie.


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