06.06.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V..
Sobald die Menschen mit kalten Temperaturen zu kämpfen haben, steigt der Verbrauch von Heizwärme. Die Folge ist neben höheren Energiekosten auch eine schlechtere CO2-Bilanz der Wohnimmobilien. Dabei lautet das klare politische Ziel, den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoß für Heizung und Warmwasser deutlich zu senken – und zwar unabhängig von der Witterung. Doch bis jetzt ist dieses Ziel vor allem kostenintensiv, denn es wird seit vielen Jahren vor allem mit aufwendigen Baumaßnahmen verfolgt. Dazu gehören die intensive Dämmung von Gebäudefassaden und -dächern und der Einbau moderner Fenster. Kostengünstigere, technische Maßnahmen an der Heizungsanlage oder den Heizkörpern und ihrer Steuerung kommen deutlich seltener zum Einsatz – auch weil die aktuelle Rechtslage sie nicht gleichberechtigt behandelt.
Weil Vermieter die Kosten für sich und ihre Mieter in Grenzen halten wollen, sind viele Häuser darum noch nicht so energieeffizient, wie es für die Energiewende eigentlich notwendig wäre. Immobilienbesitzer und Bauherren müssen, so die Überzeugung eines Bündnisses aus 12 Unternehmen, Verbänden und Forschungsunternehmen, zukünftig aus einem deutlich umfassenderen Maßnahmenkatalog wählen können, als es der aktuelle rechtliche Rahmen fördert. Im Rahmen eines Forschungsprojekts untersucht diese „Allianz für einen klimaneutralen Wohngebäudebestand“ darum verschiedene, vor allem kostengünstige Technologien in Mehrfamilienhäusern, unter anderem in Frankfurt am Main, Dortmund, Köln, Mönchengladbach, Bielefeld und Kiel.
Das Forschungsprojekt der Allianz umfasst deutschlandweit über 500 Mehrfamilienhäuser, in denen verschiedene Technologien auf ihre Einspareffekte hin untersucht werden. Dazu gehören:
„Die Ergebnisse sollen zeigen, welche Maßnahmen gemessen an der getätigten Investition besonders hohe Einspareffekte bringen“, so Professor Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus von der Professor für Energiefragen der Immobilienwirtschaft an der EBZ Business School – University of Applied Sciences. Neben den genannten Maßnahmen sind auch eine Datenanalyse bereits durchgeführter Sanierungsmaßnahmen und eine Studie zu Möglichkeiten der Effizienzsteigerung von Heizkesseln Teil des Forschungsunternehmens.
„Noch mehr Energieeffizienz bei Wohngebäuden ohne Überbelastung von Vermietern und Mietern geht nur, wenn Bauherren und Immobilieneigentümer auf einen kosteneffizienten, technologieoffenen Maßnahmenmix zurückgreifen können. Daher müssen von der Politik die Maßnahmen adressiert werden, die den besten Kosten-Nutzen-Effekt bringen“, betont Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, eines der Allianz-Gründungsmitglieder. Die Verbesserung der baulichen Hülle, der Austausch des Wärmeerzeugers und Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeverteilsystems und des Nutzerverhaltens müssten darum gleichberechtigt nebeneinander stehen.
Frank Hyldmar, Geschäftsführer des Allianzmitglieds Techem, ergänzt: „Ich bin überzeugt, dass man mit Maßnahmen, wie wir sie untersuchen, für weniger als zehn Euro pro Quadratmeter Wohnfläche viel Energie einsparen und damit bis zu 15 Prozent CO2 zusätzlich vermeiden kann. Außerdem bedeuten sie in vielen Fällen einen Komfortgewinn für die Bewohner.“
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