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Kaum Notfallpläne: Epidemien killen Unternehmen

16.08.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Präventives Krisenmanagement beugt Personalausfall vor

Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO die Schweinegrippe inzwischen offiziell für beendet erklärt hat, fehlt jedem zweiten Unternehmen ein wirkungsvoller Pandemieplan. Bei kleinen Firmen sind zwei Drittel betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung. Experten sind sich jedoch einig: Der Druck bleibt trotz der glimpflich verlaufenen N1H1-Pandemie bestehen.


Zu sorgloser Umgang

"Meine praktische Erfahrung zeigt, dass die meisten Unternehmen weiterhin zu sorglos mit dem Thema umgehen und erst im Ernstfall reagieren", sagt Olivia Ziriakus, Geschäftsführerin der auf Hygienemanagement spezialisierten Hygenia-Net GmbH, auf pressetext-Anfrage. "Doch dann kann es bereits zu spät sein. Denn sowohl die WHO als auch das Robert-Koch-Institut rechnen im Zuge der kommenden Grippesaison für den Herbst mit der nächsten pandemischen Influenza", weiß Ziriakus. Viele könnten dann unvorbereitet sein.

Für die meisten Betriebe, die sich über den Worst Case bislang keine Gedanken gemacht haben, könnte die angekündigte Pandemie zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt kommen. Denn die weltweite Konjunktur zieht wieder spürbar an. So sind viele Unternehmen nach der Krise auf die volle Arbeitsleistung ihrer Mitarbeiter angewiesen. "Daher darf man sich gerade in Zeiten wie diesen keinen einzigen Fehler im präventiven Krisenmanagement leisten", mahnt Ziriakus gegenüber pressetext. Das Kostenargument gegen Notfallpläne hält Ziriakus für "Unsinn".


Trotz Sensibilisierung Nachholbedarf

Obwohl nach wie vor immenser Nachholbedarf besteht, ist spätestens seit dem Ausbruch der Influenza-Pandemie 2009 die Mehrheit der Firmen in Deutschland für die Risiken durch hohe Arbeitsausfälle und Umsatzeinbußen sensibilisiert. "Sind erst einmal wichtige Zulieferfirmen betroffen, die just in time disponieren, können schnell ganze Industriezweige lahm liegen", so die Fachfrau. Dennoch schreitet die Sensibilisierung langsam voran. 70 Prozent der Fach- und Führungskräfte sehen Grippe als bedrohlichstes Krankheitsrisiko für den eigenen Betrieb.

Auch wenn laut der Erhebung bereits 62 Prozent der Unternehmen einen Pandemieplan daher für sinnvoll erachten, ist der Anteil der Betriebe, die im Ernstfall auf einen solchen zugreifen können, in den vergangenen Jahren nicht signifikant gestiegen. Ob Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten können, wie hygienische Verhältnisse im Unternehmen verbessert gehören und was beim Ausfall von Zulieferern geschieht, bleibt unbeantwortet. Insider raten den Firmen daher auch zur Ausarbeitung von Kompensationsplänen und Kontakt zu Zeitarbeitsfirmen.


Quelle: pressetext.deutschland / Redakteur: Florian Fügemann
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