07.03.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Robert Half Deutschland GmbH & Co. KG.
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Die Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zeigt: Der Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ist so stark, dass Kandidaten zu lange Recruiting-Prozesse zum Ausschlusskriterium für einen potentiellen Arbeitgeber machen. Späte Rückmeldung zum aktuellen Stand im Einstellungsverfahren, verzögerte Entscheidungsfindung sowie schlechte Kommunikation zu den notwendigen Schritten im Einstellungsverfahren führen zu Frustration beim Bewerber (siehe Tabelle). Knapp zwei Drittel (66 %) der Befragten verlieren sogar ganz das Interesse an der Stelle, sobald der Bewerbungsprozess zu lange dauert.
Späte Rückmeldung darüber, wo ich mich im Einstellungsverfahren befinde | 50% |
Verzögerte Entscheidungsfindung | 43% |
Schlechte Kommunikation über die notwendigen Schritte des Einstellungsverfahrens | 33% |
Fehlende Transparenz in Bezug auf Vergütung und Zusatzleistungen | 28% |
Mehrere Vorstellungsgespräche beim gleichen Arbeitgeber | 26% |
Enttäuschende Vertragsbedingungen | 26% |
Den Überblick über mehrere Vorstellungsgespräche/Stellenangebote zu behalten | 23% |
Änderungen bei den Stellenanforderungen | 19% |
Schwierigkeiten beim Planen von Vorstellungsgesprächen | 16% |
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2017, Befragte: 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland; Mehrfachnennungen möglich |
Entscheiden sich Kandidaten aufgrund von Frustration im Bewerbungsprozess gegen die vakante Position, führt das wiederum zu starker Belastung bei den verbleibenden Mitarbeitern. Es folgen höhere Krankenstände, steigenden Arbeitsunfähigkeitsquoten und Umsatzeinbußen. Dennoch zeigt die Arbeitsmarktstudie von Robert Half, für die Personaler aus 200 Unternehmen befragt worden sind, dass die Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer vakanten Stelle bis zur Einstellung des neuen Mitarbeiters nicht reduziert, sondern immer größer wird. Bei 54 % der Betriebe hat sich dieser Prozess im Zeitraum zwischen 2013 und 2016 verlängert.
„Die Gründe für lang dauernde Besetzungsprozesse variieren von Unternehmen zu Unternehmen. Häufig sind es zu hohe Ansprüche an die Kandidaten, zu umfangreiche Prozesse, Defizite in der Personalplanung oder fehlende Budgetfreigaben. Aber auch mangelnde Entscheidungsfreude der Verantwortlichen spielt eine Rolle“, sagt Hennige. Unabhängig davon, was im Einzelfall zutrifft, sollten Unternehmen dringend prüfen, wie langwierig das eigene Recruiting gegenwärtig ist. „Damit langwierige Bewerbungsprozesse nicht die besten Kandidaten kosten, sollten Personaler Mut beweisen und beginnen, die alle Aspekte des Recruiting-Prozesses kritisch zu hinterfragen. Erste Schritte können sein, die Anzahl der beteiligten Personen am Bewerbungsprozess zu verringern oder Bewerbungsrunden schlanker aufzusetzen, indem beispielsweise nur zwei statt drei Gespräche stattfinden. Denn hier gilt: Weniger ist häufig mehr“, rät Hennige.
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