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Nachhaltig bauen beginnt beim Entwurf

11.02.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: UNIKA.

Zukunftsorientiertes Denken zahlt sich aus

Nachhaltigkeit schreibt sich heute gern jeder auf die Fahnen. Doch was bedeutet es, nachhaltig zu bauen? Modern, energiesparend und wohngesund möchten viele Bauherren ihr neues Haus errichten. Wer einige einfache Grundsätze berücksichtigt, wird mit niedrigen Betriebs- und Unterhaltskosten belohnt und kann sich über einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Wohnbefinden freuen. Eventuelle Mehrkosten für Planung und Bauen machen sich da schnell bezahlt.

Wer nachhaltig baut, entscheidet sich für traditionelle und langlebige Baustoffe, wie zum Beispiel Kalksandstein, der aus Kalk, Sand und Wasser hergestellt wird.
Ziel einer nachhaltigen Planung ist, über die gesamte Lebensdauer eines Bauwerks hinweg eine umweltgerechte, ressourcenschonende und gleichzeitig wirtschaftliche Lösung zu erreichen. Das beginnt schon beim Entwurf, denn in der Planungsphase wird der erste und wichtigste Grundstein für die spätere Nachhaltigkeit gelegt. Wichtige Faktoren sind zum Beispiel ein geringer Energiebedarf, der Einsatz recyclebarer Baustoffe und Bauteile, Schonung von Naturräumen und flächensparendes Bauen.

Die Form macht den Unterschied

Für die Wahl des Grundstücks sind nicht nur Lage und Schnitt Ausschlag gebend, auch für den künftigen Energieverbrauch können hier schon die Weichen gestellt werden. Ideal: ein Grundstück in windgeschützter Lage ohne Verschattungen, damit die Sonneneinstrahlung genutzt werden kann. Geht es um die Optik des künftigen Gebäudes sollten Bauherren einer einfachen, kompakten Form (wie bei einem Würfel) den Vorzug geben. Sie punktet mit einem erheblich geringeren Energiebedarf als Häuser mit vielen Vorsprüngen, Erkern und Gauben, die zusätzlich noch den lückenlosen Wärmeschutz erschweren. "Auch die Wahl des Haustyps hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Energiebedarf: Je stärker das Haus "eingebaut" ist, desto geringer der Energiebedarf. So haben Doppel- und Reihenhäuser eine bessere Energiebilanz als frei stehende, weil sich ihre seitlichen Flächen gegenseitig schützen", weiß Hans Dietmar Schneider, Sprecher der Aktion pro Eigenheim. "Bei der Ausrichtung der Zimmer sollten einige Dinge bedacht werden: Große Fenster an der Südfassade erzeugen solare Gewinne. Wer Wohn-, Ess- und Kinderzimmer möglichst nach Süden hin ausrichtet, versorgt sie mit einem Maximum an Licht und Wärme, was besonders im Winter wichtig ist. Moderne Verschattungssysteme verhindern eine Überhitzung im Sommer", rät der Experte weiter. Nebenräume wie Küche, Bad und Treppenhaus können dagegen ruhig nach Norden hin liegen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Grundstück eine entsprechende Ausrichtung erlaubt.

Formangebend: Doppel- und Reihenhäuser haben eine bessere Energiebilanz als frei stehende, weil sich ihre seitlichen Flächen gegenseitig schützen.
Fotos: UNIKA / www.aktion-pro-eigenheim.de
Materialgerechte Planung - Baustoffe mit langen Lebenszyklen

Bauherren, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, sollten sich für Baustoffe entscheiden, die aus nachwachsenden und gut recyclebaren Rohstoffen bestehen. Noch besser ist, wenn die Rohstoffe aus der Region kommen, dann sind die Transportkosten gering. Den Vorzug erhalten darüber hinaus Materialien, die später ohne große Kosten für Wartung, Reinigung und Pflege auskommen. Auch bei der Materialwahl zahlt sich gute Planung aus: Haben die verwendeten Baustoffe einen ähnlich langen Lebenszyklus, muss weniger ausgetauscht werden und der Hausbesitzer spart die Kosten für vorzeitige Sanierungsmaßnahmen.

Zukunftsfähige Gebäudetechnik

Die günstigste Energie ist die, die man gar nicht erst verbraucht. Deshalb gehören energetisch optimierte Konzepte für die Gebäudetechnik zu den wichtigsten Voraussetzungen für Nachhaltigkeit. Zum Einsatz kommen regenerative Energien, um den Heizwärmedarf zu senken, ausreichender sommerlicher Wärmeschutz - zum Beispiel durch Rollläden - ersetzt die Klimaanlage. Intelligente Haustechnik-Konzepte sorgen für eine kontrollierte Be- und Entlüftung, Systeme zur Beleuchtungssteuerung verringern den Stromverbrauch. Und wer Regenwasser sammelt und für Waschmaschine und Toilettenspülung einsetzt, spart darüber hinaus Wasserkosten und schont natürliche Ressourcen.

Alle genannten Punkte lassen sich einfach und ohne großen Kostenmehraufwand realisieren, wenn sie bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Belohnt wird der Hausbesitzer später mit niedrigen Betriebs- und Unterhaltskosten, einem auf Dauer gesunden Wohnklima und dem guten Gewissen in Sachen Umwelt. Was bei Grundstückssuche und -kauf, Planung und Vorbereitung des Hausbaus darüber hinaus berücksichtigt und bedacht werden muss, finden Bauherren Schritt für Schritt und einfach erklärt im "Ratgeber Hausbau" auf www.aktion-pro-eigenheim.de.

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