Landesprogramm Zukunft Altbau hat die wirksamsten Maßnahmen
zusammengestellt. Neues Merkblatt erschienen.
Tipps zur richtigen Nutzung der Heizung lohnen sich: Sie kosten nichts und
sparen künftig Geld. Die wirksamsten Maßnahmen kann man an einer Hand
abzählen. Nach Angaben des Landesprogramms Zukunft Altbau gehören dazu
individuell auf die Wohnräume eingestellte Temperaturen, entlüftete Heizkörper,
genügend Abstand der Möblierung zu den Heizkörpern und ein zielgerichtetes
Lüften. Das könne bei einem durchschnittlichen Altbauhaushalt bis
zu 25 Euro monatlich einsparen ohne den Wohnkomfort zu senken, schätzt
Claudia Rist, die Leiterin des Programms aus dem Ministerium für Umwelt,
Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg. Neben einem vernünftigen
Heizverhalten solle aber auch überprüft werden, ob eine Modernisierung der
Heizanlage oder Dämmmaßnahmen sinnvoll sind.
Zukunft Altbau hat die Heizungstipps in einem neuen Merkblatt zusammengestellt.
Das kostenfreie Merkblatt kann unter dem Beratungstelefon von Zukunft
Altbau 08000 12 33 33 bestellt oder unter www.zukunftaltbau.de, Rubrik Service/
Publikationen, herunter geladen werden. Auskunft zum richtigen Heizen
gibt es auch bei Energieberatern aus der Region.
Geht es um die richtige Nutzung der Heizung, herrscht in deutschen Wohnräumen
nicht selten ein erstaunliches Unwissen. So werden Thermostatventile
in Nebenräumen aufgedreht oder die Wärme durch Kippfenster zum Fenster
hinausgelüftet. Die dadurch verursachten Mehrausgaben treiben die Heizkostenabrechnung
in die Höhe, ohne einen zusätzlichen Komfort zu erreichen.
Dabei ist die Sachlage klar: Geheizt werden sollte nur nach Bedarf. „Das lohnt
sich. Ein Grad Celsius weniger spart um die sechs Prozent Heizenergie“, weiß
Hermann Dannecker vom Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN). Senkt
man in bewohnten Räumen die Temperatur etwa von 23 auf übliche 20 Grad,
reduzieren sich die Heizkosten um 15 bis 20 Prozent. „Für Schlafzimmer oder
selten genutzte Räume benötigt man 16, für die Küche 18 Grad. Auch das
spart enorm. Im Bad können es dafür 22 Grad sein“, so Dannecker. Wenn die
Hausbewohner nachts schlafen, reichen in sämtlichen Räumen 16 Grad aus.
Dafür sorgt die Nachtabsenkungsfunktion der Heizungsregelung. Damit kann
die Solltemperatur bereits eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen auf rund
16 Grad abgesenkt werden. Morgens wiederum sollte die Heizung eine halbe
Stund vor den Bewohnern aufwachen.
Auch das Lüftverhalten hat eine große Auswirkung auf die Heizkostenrechnung.
„Kurze aber große Lüftaktionen wie Stoß- oder Querlüften sind empfehlenswert“,
so Hermann Dannecker. „Die weit geöffneten Fenster tauschen
schnell die feuchtwarme Wohnungsluft aus, ohne dass die Innenwände auskühlen.
So ist es bereits kurz nach dem Lüften wieder warm.“ Drei mal täglich
mehrere Minuten Stoßlüften reicht aus. Vorher sollten die Thermostatventile
aber geschlossen werden.
Notwendig ist auch die Vermeidung eines Wärmestaus. Die von den Heizkörpern
ausgehende Wärme sollte sich möglichst ungehindert im Raum ausbreiten
können. Möbel in unmittelbarer Nähe und Vorhänge, die über die Heizkörper
reichen, sind da kontraproduktiv: Ein Teil der Wärme wird dann über die
Fenster direkt wieder nach draußen geleitet. Um das zu unterbinden, reichen
rund 20 Zentimeter Abstand zwischen Heizkörper und Möblierung aus.
„Große Wirkung hat auch die Heizungsentlüftung“, erklärt Claudia Rist von
Zukunft Altbau. „Luft im Heizungssystem verhindert die gleichmäßige Verteilung
der Wärme.“ Gluckert es in den Heizkörpern, können die Bewohner mit
einem Entlüfterschlüssel die Luft entweichen lassen. Voraussetzung dafür ist
ein Stillstand der Heizungsflüssigkeit, den man mit dem Abschalten der Heizungspumpe
erreicht. Wichtig ist auch eine ausreichende Menge an Wasser
im Heizkreislauf. Nur ein richtiger Betriebsdruck sorgt für die gleichmäßige
Wärmeverteilung. Ob hier Handlungsbedarf besteht, zeigt die Wasserstandanzeige.
Heiztipps
- Temperatur: 20 Grad Celsius bei Wohnräumen, 18 Grad in der Küche, 16
Grad bei Nebenräumen, 22 Grad im Bad, Nachtabsenkung auf 16 Grad.
- Lüften: Stoß- oder Querlüften dreimal täglich mehrere Minuten. Kippfenster
in der Heizperiode vermeiden.
- Wärmestau vermeiden: 20 Zentimeter Abstand zwischen Möbeln / Verkleidungen
und den Heizkörpern, damit sich die Wärme im Raum ausbreiten
kann.
- Heizungsentlüftung: Mit einem Entlüfterschlüssel solange Luft entlassen,
bis Wasser austritt. Dann zudrehen. Auch auf den Wasserstand achten.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg