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Schornstein gehört allen

07.10.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: LBS.

Der Schornstein eines Gebäudes steht in aller Regel zwingend im Gemein­schaftseigentum. Das gilt nach Auskunft des Infodienstes Recht und Steuern der LBS sogar dann, wenn er nur von einem einzigen Wohnungseigentümer genutzt wird. (Landgericht Berlin II, Aktenzeichen 85 S 52/23)

Der Fall

Eine Eigentümergemeinschaft stritt darum, wie Arbeiten an einem Schornstein rechtlich zu bewerten seien. Der betreffen­de Kamin wurde nur von einer Partei genutzt, was dafür hätte sprechen können, dass es sich um Sonder- und nicht um Ge­meinschaftseigentum handelt. Die Antwort auf diese Frage ist von großer Bedeutung, weil sich daran orientiert, ob ein ein­zelner Eigentümer stets zwingend auf die Zustimmung der Gemeinschaft angewiesen ist oder manche Dinge auch selbst in die Hand nehmen kann.

Das Urteil

Die Entscheidung der Berliner Richter ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Sie entschieden: „Schornsteine ge­hören regelmäßig zu den Teilen des Gebäudes, die für dessen Sicherheit erforderlich sind. Sie sind damit nicht sondereigen­tumsfähig und stehen zwingend im gemeinschaftlichen Eigen­tum. Das gilt auch dann, wenn der Schornstein – wie hier – nur einem Wohneigentum dient.“

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