27.05.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Gruner Jahr, stern.
Hamburg (ots) - Der New Yorker Architekt Peter Eisenmann, 81, gibt dem Kuratorium der "Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas" die Schuld für die bröckelnden Beton-Stelen am Holocaust-Mahnmal. "Offenbar wurden Dinge geändert, um Geld zu sparen", sagte Eisenmann, der den Bau entwarf, zu stern.de. "Der Fehler liegt im Kuratorium."
Um den Beton der Stelen zu stabilisieren, brauche es eine bestimmte Menge Armiereisen im Inneren. "Wenn aber ein paar Experten sagen, sechs statt zehn Eisen genügen, sonst kostet es zu viel Geld, dann ist das eben nicht ok", sagte Eisenmann. Er werde in keinem Fall für die Schäden am Mahnmal aufkommen.
Von den 2710 Beton-Stelen sind 48 bereits so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie aus Sicherheitsgründen mit Stahlmanschetten versehen werden mussten. Dies sei keine dauerhafte Lösung, sagte Eisenman, die Stelen müssten erneuert werden. Im kommenden Jahr wird das 10. Jubiläum des Mahnmals gefeiert, zu dem Eisenman anreisen will.
Die Zusammensetzung des Kuratoriums der Stiftung hat sich im Laufe der Jahre immer wieder geändert. Derzeit umfasst es 22 Mitglieder, darunter die Publizistin Lea Rosh und Bundestagspräsident Norbert Lammert, CDU.
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