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Trauerbegleitung am Arbeitsplatz: Ein Thema für jedes Unternehmen

12.08.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Ob in der Familie, im Freundeskreis oder im Beruf: Wer einen Todesfall zu beklagen hat, ist psychisch stark belastet. Das sollte auch in der Arbeitswelt berücksichtigt werden, empfiehlt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Trauer zulassen und Beistand bieten

Viele kennen das Gefühl der Unsicherheit, wie man trauernden Menschen am besten begegnet. Auch für Unternehmen und Führungskräfte ist dies eine große Herausforderung. Einen universellen Handlungsplan gibt es dazu nicht, wohl aber einige Tipps. "Das Wichtigste in solchen Situationen ist, Trauer zuzulassen und Raum dafür zu geben", erklärt Annika Schlichting, Expertin für Trauer am Arbeitsplatz. Sie berät bei der Hamburger Beratungsstelle Charon Betroffene, Unternehmen, Führungskräfte und Teams.

Innerbetriebliche Strukturen und Kompetenzen aufbauen

Eine Unternehmenskultur, die Trauer zulässt und aufgreift, erfordert vor allem Information und eine Sensibili­sierung für das Thema: Wie äußert sich Trauer bei anderen oder bei mir selbst? Wo gibt es Unterstützung? Wie kann Trauernden Hilfe gegeben werden? Führungskräfte benötigen hier Rückendeckung und Wissen, wie sie vorgehen können. "Es bietet sich an, den Umgang mit Tod und Trauer im Unternehmen im Rahmen des betrieb­lichen Gesundheitsmanagements zu betrachten", empfiehlt Schlichting. Beim Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützt die BGW ihre Mitgliedsbetriebe mit Organisationsberatung. Für Pflege-, Beratungs- und Betreuungseinrichtungen hat sie zudem das Beratungsangebot "BGW Personalkompetenz", in dem bei Bedarf auch der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer thematisiert wird.

Den beruflichen Umgang mit Sterbenden sensibel begleiten

Auch in Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Krankenhäusern, in denen Todesfälle von betreuten Personen miterlebt werden, gibt es großen Gesprächsbedarf bei den Beschäftigten. "Oft werden hier individuelle Reaktionen des Teams weniger beachtet", berichtet die Expertin. "Stattdessen werden systematisch organisatorische Aufgaben abgearbeitet." Sie empfiehlt dagegen, der Trauer bewusst Ausdruck zu verleihen – beispielsweise mit kleinen Ritualen. Helfen können auch Fortbildungs- und Supervisionsangebote zur Sterbebegleitung.

Mehr zum Thema:
Der Artikel "Weil Trauer dazugehört" in der Augustausgabe der "BGW mitteilungen" gibt weitere Tipps zum Thema, zeigt Beispiele auf und führt zu den genannten Unterstützungsangeboten.


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