Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Unternehmen pfeifen auf Risikomanagement

17.05.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Ganzheitlicher Ansatz erforderlich - Werkzeuge fehlen

Trotz verheerender Naturkatastrophen, Krankheiten und steigender Kriminalität lassen viele Unternehmen ihre Fürsorgepflicht für Mitarbeiter schleifen. Dass sich ein Risikomanagement jedoch auszahlt, bewahrheitet sich im Schadensfall vor allem im Ausland. Südamerikanische und osteuropäische Metropolen führen bei Attacken auf Geschäftsreisende immer häufiger die Statistik an. Denn Manager werden nicht selten von Kriminellen gezielt ausgenommen.


Arbeitgeber haben Fürsorgepflicht

"Obwohl die Relevanz des Themas Risikomanagement vielen Unternehmen zwar bewusst ist, scheitert es oft an der spezifischen Umsetzung", sagt Unternehmensberater Gerhard A. Kluge im Gespräch mit pressetext. Dem Branchenkenner nach liegt das Problem weniger darin, dass Tools bekannt sind als vielmehr daran, dass es an den Werkzeugen fehlt. "Nur mit einem ganzheitlich ausgerichteten Risikomanagement lassen sich Ausfallzeiten und teure (Wieder-)Beschaffungswerte im Vorhinein einer Reise verhindern", verdeutlicht Kluge.

Auslandskrankenversicherungen, die ein Großteil der Unternehmen für Mitarbeiter abschließt, sind laut Experten zwar ein guter Anfang, reichen ganzheitlich betrachtet aber nicht aus. Denn laut dem Gesetzgeber sind die Arbeitgeber dazu verpflichtet, die Fürsorge für ihre Mitarbeiter sicherzustellen. Das bedeutet, dass Schäden - soweit das möglich ist - abgewendet werden und nicht nur deren Regulierung bei der Planung im Vordergrund steht. Damit die Mitarbeiter im Fall der Fälle reagieren können, raten Fachleute außerdem zu speziellen Verhaltenstrainings.


Vakuum bei Implementierung von Tools

Überlegungen dieser Art beziehen sich sowohl auf den Fall von möglichen Entführungen und gehen bis zum Durchspielen von Rückholszenarien bei Erdbeben, Unfällen oder Krankheiten. "Die Wichtigkeit des umfassenden Risikomanagementkonzepts ist vielen Unternehmen zwar bewusst, dennoch lässt sich vor allem bei der Implementierung von Lösungen oft ein Vakuum feststellen", so Kluge gegenüber pressetext. Am Risiko bei Geschäftsreisen mangelt es nicht: Erdbeben auf Haiti, Bombenattentate in Mumbai oder Entführungen von Ingenieuren im Irak.

Angesichts dieser Bedrohungslagen bemängeln Experten die Risikovorsorge. Zwar existiert in knapp 60 Prozent der deutschen Unternehmen ein Risikomanagement für Geschäftsreisen. Es zeigt sich jedoch, dass eine aktive Risikokommunikation und -vorbereitung noch immer eine untergeordnete Rolle spielen. So werden Geschäftsreisende zwar dazu angehalten, Impfungen vorzunehmen und Versicherungen abzuschließen, doch aktive Informationen wie Seminare oder Gespräche mit dem Risikomanager finden noch nicht einmal in jedem zweiten Fall statt.


Quelle: pressetext.deutschland/Redakteur: Florian Fügemann
nach oben