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Vernetzte Services: Ende der analogen Welt droht

21.05.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: pressetext.redaktion.

Mündige Kunden fordern Transparenz - Druck auf Handel wächst

(pte) Digitale Services der Zukunft kommen ohne jegliche physikalische Existenzgrundlagen mehr aus. Auch die Kreditkarte, die heute noch ein Stück Plastik ist, wird zur App. "Dadurch verliert sie all ihre physischen Limitierungen. Damit können ganz andere Funktionen bereitgestellt werden, an die man bislang noch gar nicht denkt", unterstreicht Karl-Heinz Land, Chief Evangelist & Senior Vice President Social iCommerce bei MicroStrategy, gegenüber pressetext. Seine Prognose: Alles wird aus der analogen in die digitale Welt gezogen.

Physikalisches Denken am Ende

Das zunehmende Verschwinden umschreiben Experten auch mit "Zero Gravity Thinking". Ein Objekt verliere sämtliche physikalische Beschränkungen. Selbst die physische Präsenz sei nicht mehr entscheidend, wie man beim stationären Handel beobachten kann. Egal ob Walmart, Kmart oder Metro. "All diese großen Unternehmen haben in den vergangenen fünf Jahren Umsätze verloren - zwei, drei Prozent jährlich. Das ist noch nicht dramatisch. Gleichzeitig ist aber eine Firma wie Amazon entstanden, die jedes Jahr um 15, 20 oder 30 Prozent gewachsen ist und demnächst vor der 100-Mrd.-Dollar-Umsatzgrenze steht", so Land.

Amazon hat dem Fachmann nach die Umsätze "gehijackt" und von der physikalischen Welt übertragen in den Cyberspace. Der Kunde gehe einkaufen, sieht einen neuen Fernseher, scannt mit seinem Smartphone das Etikett und recherchiert, was er anderswo kostet. In dieser Phase mache Amazon in den USA lukrative Angebote. Am Black Friday seien die Verschiebungen im Einkauf sehr gut zu beobachten. "Das ist der Freitag nach Thanksgiving, an dem alle einkaufen gehen - quasi die Eröffnung der Weihnachtssaison. Im vergangenen Jahr wurden am Black Friday rund 32 Mrd. US-Dollar Umsatz gemacht", verdeutlicht Land.

Online-Store statt Einkaufscenter

Der Trend geht immer mehr weg von der physikalischen Welt, vom realen Einkaufscenter, hin zum Online-Store, der die bessere Bewertung und in aller Regel den besseren Preis hat. "Das ist eine Macht, die der Kunde für sich ausnutzt. Er hat eine totale Transparenz über Preise, Lieferzeiten, Qualität und Bewertungen. Und seine sozialen Netzwerke helfen ihm, vernünftige Angebote und angemessene Preis-Leistungs-Verhältnisse zu finden." Laut Land hat es Metro über 15 Jahre hinweg versäumt, eine vernünftige Internetpräsenz zu entwickeln. Dabei haben sie es am Anfang durchaus probiert. Das Ganze war aber nicht rentabel.

Fazit: Der Kunde informiert sich online, und wenn Metro oder Saturn bei der Recherche nicht auftauchen, dann kommt er auch gar nicht mehr in den Laden. Marketing wandelt sich immer stärker zum personalisierten Service. Das sollten auch Datenschützer im Hinterkopf behalten. "Privatsphäre und Service sind zwei Seiten derselben Medaille. Und der entscheidende Faktor, ob der Kunde seine Daten freigibt, ist Vertrauen. Wenn eine Marke verspricht, durch den Datenzugriff mehr Servicecharakter in ihre Anwendung zu bringen, hat der Kunde weniger Bedenken. Das ist eine Geschichte, die sich einspielen wird", resümiert Land.


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