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Vorstandsvergütung: Aus Unternehmenssicht eine Kosten-Nutzen-Frage

16.04.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Towers Watson GmbH.

Die Ernennung und Vergütung von Vorständen wird aus Unternehmenssicht von der Frage geleitet, welchen Nutzen die Berufung einer 'Top-Führungskraft' mit sich bringt und welche Kosten damit verbunden sind.

Überwiegt der erwartete Nutzen für das Unternehmen, so ist die Investition in teure, aber sehr gute Vorstände aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll.

Die öffentliche Kritik an den Vergütungshöhen entsteht unter anderem deshalb, weil die Leistungen der Vorstände nicht direkt sichtbar werden.

Die Leistungen von Stars aus Sport und Kultur sind sofort öffentlich sichtbar und werden vielfach bewundert. Im Gegensatz dazu werden die Leistungen von Vorständen erst längerfristig und nur indirekt, beispielsweise anhand betriebswirtschaftlicher Kennzahlen, nachvollziehbar. Dieser Unterschied in der Sichtbarkeit und der Art der Leistungen führt dazu, dass die Gehälter von Stars aus Sport und Kultur in der Öffentlichkeit eher anerkannt werden als die Gehälter von Vorständen.

Das Top-Management hat einen entscheidenden Einfluss auf das Engagement der Mitarbeiter, wodurch wiederum der Unternehmenserfolg positiv beeinflusst wird.

Studien von Towers Watson zeigen, dass das Top-Management der wichtigste Faktor für das Engagement der Mitarbeiter eines Unternehmens ist. Wenn Mitarbeiter dem Top-Management vertrauen, dann denken, fühlen und handeln sie stärker im Interesse des Unternehmens. Die Studien zeigen außerdem, dass ein hohes Mitarbeiter-Engagement den Gewinn und die Rendite eines Unternehmens positiv beeinflusst.

Bei der Festlegung der Vorstandsvergütung prüft der Aufsichtsrat Kosten, Nutzen und Opportunitätskosten. Bei der Berufung eines Vorstands zum Unternehmensleiter wird der Aufsichtsrat abschätzen, ob das Unternehmen einen höheren Nutzen aus der Verpflichtung eines sehr guten Managers im Vergleich zu einem durchschnittlichen erzielt. Überwiegt der zusätzliche Nutzen durch die Berufung des sehr guten Managers, so ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht auch die Zahlung eines höheren Vorstandsgehalts sinnvoll.

Fazit:

Als Leiter des Unternehmens hat der Vorstand einen erheblichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Da die Leistungen der Vorstände meist erst längerfristig und nur indirekt sichtbar werden, sind sie für die Öffentlichkeit oft nur schwer nachvollziehbar. Folglich wird die Höhe der Vorstandsvergütung in der Öffentlichkeit kritisch gesehen. Für den Aufsichtsrat, der als Vertreter der Aktionäre für die Festlegung der Vorstandsvergütung verantwortlich ist, und der die Unternehmensstrategie und den Unternehmenserfolg im Detail kennt, ist die Frage nach der Höhe der Vergütung eine sachliche Kosten-Nutzen-Abwägung.

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