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Wärmedämmung vs. Denkmalschutz

27.03.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Sto AG.

Bossen, Gesimse und Putzspiegel kennzeichnen sechs unter Denkmalschutz stehende Mehrfamilienhäuser in Cottbus. Bei der Modernisierung kam es darauf an, die energetische Sanierung mit den denkmalpflegerischen Vorgaben unter einen Hut zu bringen.

In den sechs um einen grünen Innenhof gruppierten Mehrfamilienhäusern aus den 1950er-Jahren befinden sich insgesamt 216 Wohnungen.
In den sechs um einen grünen Innenhof gruppierten Mehrfamilienhäusern aus den 1950er-Jahren befinden sich insgesamt 216 Wohnungen.

Die Lage ist zum Wohnen ideal: am Rande der Cottbuser Innenstadt und nur wenige Gehminuten zur Spree mit den wunderschönen Parkanlagen. Dennoch waren die in den 1950er Jahren errichteten, unter Denkmalschutz stehenden Mehrfamilienhäuser an der Ecke Thomas-Müntzer-/Franz-Mehring-Straße nicht mehr so leicht zu vermieten. Veraltete Haustechnik und mangelnder Wärmeschutz schreckten Interessenten ab. Eine gründliche Modernisierung war die Lösung.

Eine Herausforderung war dabei die Sanierung der Fassaden, die durch Bossen im Erdgeschoss, ein umlaufendes Gesims, aufwändig gestaltete Fensterfaschen und Putzspiegel eine sehr ansprechende Gliederung aufwiesen. Um in den Gebäuden zeitgemäßen Wohnkomfort zu ermöglichen, entschloss man sich, ein Wärmedämm-Verbundsystem zu montieren. Die Auflagen der Unteren Denkmalschutzbehörde ließen jedoch als Wärmeschutz nur eine minimale Dämmung zu. Die Wahl fiel auf ein WDVS, das sehr vielfältig gestaltbar ist und hier in einer Dicke von nur vier Zentimetern zum Einsatz kam. „Mehr wäre nicht möglich gewesen, sonst hätten wir Probleme mit der Fenstertiefe gehabt“, erläutert Planer Gunter Krause.

Die sechs Baukörper wurden nach denkmalpflegerischen Vorgaben mit einem WDVS gedämmt und mit massiven Architekturelementen gemäß dem ursprünglichen Zustand gegliedert.
Die sechs Baukörper wurden nach denkmalpflegerischen Vorgaben mit einem WDVS gedämmt und mit massiven Architekturelementen gemäß dem ursprünglichen Zustand gegliedert. Fotos: Maximilian Meisse, Berlin / Sto AG

Um das ursprüngliche Erscheinungsbild zu erhalten, wurde das WDV-System mit Deko-Profilen und Bossen kombiniert. Diese Architekturelemente sind kompakt wie Stein, durch und durch massiv, dabei dennoch leicht, da sie aus silikatischen Micro-Hohlkugeln bestehen. Sie sind beständig gegen Umwelteinflüsse, schlagfest und für Arbeiten im Sinne des Denkmalschutzes geeignet. Bei den sechs denkmalgeschützten Bauten in Cottbus setzten die Mitarbeiter des Stuckateurbetriebs Schweizer aus Guhrow sowohl Standardprofile ein als auch individuelle Objektprofile, die nach Abdrücken der historischen Substanz geformt wurden.

 

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